Siegfried Lokatis



Verantwortliche Redaktion



Zensurwerkstätten der DDR

Verantwortliche Redaktion. Zensurwerkstätten der DDR von Siegfried Lokatis
  • 978-3-7762-1319-5
  • 9783776213195
  • Siegfried Lokatis
  • Zensurwerkstätten der DDR
  • 2
  • 576
  • 2019
  • 13.03.2019
  • Fadengeheftete Klappenbroschur
  • 14,8 x 21 cm
  • 78,00
  • Hauswedell Verlag
  • Buchwissenschaften, Zeitgeschichtliche Forschung,Geschichte der DDR, Germanistik, Literaturwissenschaft


  • "Hier legt der beste Kenner der handelnden Personen und der archivalischen Überlieferung seine Erkenntnisse gebündelt vor. So können die Rolle aller Akteure und der Zensurkomplex der DDR insgesamt besser verstanden werden.“
    Michael Knoche in der "Süddeutschen Zeitung" vom 02.08.2019

    "Die Veröffentlichung ist uneingeschränkt zu empfehlen und bietet einen hervorragenden Überblick."
    Klaus G. Saur auf boersenblatt.net
    Die komplette Rezension finden Sie hier

    Zum Thema: Siegfried Lokatis auf dem blauen Sofa - das komplette Interview vom 24.03.2019 finden Sie auf online auf zdf.de unter https://www.zdf.de/kultur/das-blaue-sofa/bommarius-lokatis--blaues-sofa-24-03-2019-100.html

    Der Versuch, ein »Wörterbuch des Zensors« zu schreiben, würde auf beträchtliche Schwierigkeiten stoßen. Manche Termini waren nur in bestimmten Verlagen gebräuchlich oder der Mode unterworfen. Allein der Begriff der »Verantwortung« spielte seit Lenins Zeiten bei der Kontrolle von Literatur die zentrale Rolle. Redaktionelle »Verantwortlichkeit« war der Schlüsselbegriff schlechthin, um alles Zensurgeschehen präzise zu beschreiben. In der DDR wurde keine Silbe gedruckt, ohne dass irgendwer dafür verantwortlich war, sogar die verinnerlichte Selbstzensur des Autors ließ sich als »Verantwortung des Herzens« beschreiben. Das Konzept der Verantwortlichkeit enthielt seit Stalins Zeiten für die bürokratisch »verantwortlichen Kader« eine kalte Drohung, die zur Wachsamkeit mahnte, zugleich appellierte der Begriff an die edelsten Solidaritätsgefühle des Genossen. So waren auch die Verlage des Leselandes »verantwortlich« in das Zensursystem eingebunden. Das galt für den DietzVerlag der SED wie für den AkademieVerlag, für den Mitteldeutschen Verlag wie für Rütten und Loening und Volk & Welt, die Zensurwerkstätten der DDR.

    Bislang an eher entlegenen Orten verstreut, versammelt der Band die wichtigsten Studien des Verfassers zu Zensur und Verlagswesen in der DDR.

    Siegfried Lokatis ist Professor für Buchwissenschaft an der Universität Leipzig. Als Zeithistoriker forscht und publiziert er hauptsächlich zur deutschen Buch-, Buchhandels- und Verlagsgeschichte im 20. Jahrhundert.

    Inhaltsverzeichnis "Verantwortliche Redaktion. Zensurwerkstätten der DDR"

    I. Der Autor ist feindlich

    II. Im Reiche Baron Hagers oder
    Wie modern war die Buchzensur in der DDR?

    III. Das Verlagswesen der Sowjetischen Besatzungszone

    IV. Verlagspolitik zwischen Plan und Zensur.
    Das »Amt für Literatur und Verlagswesen« oder
    die schwere Geburt des Literaturapparates der DDR

    V. Erfolge zentraler Literatursteuerung in der frühen DDR
     
    VI. Die Hauptverwaltung des Leselandes

    VII. Antifaschistische Literaturpolitik und Zensur in der frühen DDR

    VIII. Giftschränke im Leseland. Die Sperrmagazine der DDR unter besonderer Berücksichtigung der Deutschen Bücherei

    IX. Der Mitteldeutsche Verlag in Halle

    X. Angeknabberte Tabus. Das Genre der Autobiographie und die Zensur in der DDR

    XI. Wissenschaft zwischen Plan und Zensur.
    Der Akademie-Verlag

    XII. Geschichtswerkstatt Zensur

    XIII. Dietz. Probleme der Ideologiewirtschaft im zentralen Parteiverlag der SED

    XIV. Falsche Fragen an das Orakel? Die Einheit der SED

    XV. Ein »Heiliger Text« der SED? Die achtbändige Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung Walter Ulbrichts

    XVI. Die zensurpolitische Funktion von Anthologien im Verlag Volk und Welt. Ein Resultat der Zensur:
    Das Phänomen der ›internationalen DDR-Literatur‹

    XVII. ›DDR-Literatur‹ aus der Schweiz, aus Österreich und der Bundesrepublik. Das Germanistik-Lektorat von Volk und Welt

    XVIII. Australische Bücher bei Volk und Welt

    XIX. Sowjetisierung und Literaturpolitik.
    Von der Förderung zur Verstümmelung sowjetischer Literatur in der frühen DDR

    XX. Ein heimlicher Stalin-Diskurs in der DDR.
    Die Zensur sowjetischer Kriegsromane beim Verlag Volk und Welt

    XXI. Die Abschaffung der Buchzensur durch Klaus Höpcke.
    Oder doch nicht? Ein »exemplarisches Modell für Umverteilung von Macht«

    XXII. Ein Archiv mit Werkstattcharakter:
    DDR-Forschungen der Leipziger Buchwissenschaft

    Abkürzungsverzeichnis

    Literaturverzeichnis

    Textnachweise

    Register der Personen, Institutionen und Verlage

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