Abraham à Sancta Clara
Gerhard Dünnhaupt (Hrsg.)



Stern so aus Jacob aufgangen Maria



Stern so aus Jacob aufgangen Maria
  • 978-3-7772-9423-0
  • 9783777294230
  • Abraham à Sancta Clara
  • Gerhard Dünnhaupt
  • Gerhard Dünnhaupt
  • 1
  • VIII, 152
  • 1994
  • Leinen
  • 16,5 x 10,5 cm
  • 54 Abb.
  • 38,00
  • Anton Hiersemann Verlag
  • Literaturgeschichte; Barock; Litanei; Abraham (a Sancta Clara)


  • Der wortgewaltige Barockprediger und Erfolgsautor Abraham à  Sancta Clara wurde im Jahre 1644 unter dem Namen Ulrich Megerle im badischen Dörfchen Kreenheinstetten geboren. Nach dem Besuch der Lateinschule im nahen Meßkirchen bezog er das Jesuitengymnasium zu Ingolstadt und übersiedelte später auf die Salzburger Beneditinerschule. Kaum achtzehnjährig, trat er dem Augustiner-Barfüßerorden bei. Mit Absolvierung des Noviziats in Mariabrunn bei Wien ging er um 1670 als Prediger in den bayerischen Wallfahrtsort Maria Stern bei Taxa. Von Kaiser Leopold I. zum Hofprediger berufen, kehrte er nach Wien zurück, wo er die große Pestepidemie und die Türkenbelagerung miterlebte - zwei Ereignisse, die seinen Namen unlösbar mit dem Schicksal der Stadt verbinden sollten. Wie nur wenige Dichter der Zeit verstand er die Sorgen und Nöte des Volks und wußte dessen Sprache zu reden. Abrahams mitreißende Redegewalt war bald legendär, und Tausende strömten zu seinen öffentlichen Massenveranstaltungen. In seinem mit kernigem Humor gewürzten Wortspielen und kolossalen Worthäufungen erreichte die rhetorische Predigtkunst des Barock ihren Höhepunkt. Als Provinzial des Augustinerordens verstarb er 1709 in seiner Wiener Wahlheimat.

    Das hier im Nachdruck vorgelegte, ungemein seltene Emblembuch "Stern so aus Jacob aufgangen Maria" stellt eine kunstvolle Paraphrase der lauretanischen Litanei dar. Jede Anrufung der Marienlitanei ist durch einen eigenen Abschnitt repräsentiert, dem jeweils ein Emblem vorangestellt ist. Ohne Zweifel bezieht sich der Titel auf Abrahams Tätigkeit im bayerischen Maria Stern, doch kann das Werk erst später in Wien entstanden sein, wo die zur Produktion eines Emblembuchs erforderliche enge Zusammenarbeit zwischen Dichter und Künstlern gegeben war. Das Werk erschien 1680 gleichzeitig in einer zweifarbig rot und schwarz gedruckten lateinischen und einer deutschen Fassung im Schwarzdruck, beide von Abrahams eigener Hand verfaßt. Die extreme Seltenheit und relative Unzugänglichkeit der wenigen noch erhaltenen Exemplare, wie auch die Verwendung eines Pseudonyms, waren wohl mit dafür verantwortlich, daß dieses prächtige marianische Emblembuch nicht nur der Mariologie, sondern auch der Emblematikforschung weitgehend unbekannt blieb.

    Die lateinische Fassung trägt den Titel "Stella ex Jacob orta Maria", und wie die deutsche weist sie das Druckjahr 1680 im Titel auf. Es existiert jeweils nur dieser eine Druck. Bei später datierten Exemplaren handelt es sich nur um sogenannte Titelauflagen, d.h. Restbestände des einzigen Drucks, die durch Vorkleben eines neuen Titelblatts "modernisiert" wurden. Alle sind extrem selten, meist nur in einem einzigen Exemplar überliefert.

    Das hier reproduzierte Exemplar des deutschsprachigen Erstdrucks befindet sich im Besitz der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe (Signatur 79A17220RH).

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