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Die Reihe „Monographien zur Geschichte des Mittelalters“ wurde 1970 gegründet und in der Folge von Karl Bosl, Friedrich Prinz, Alfred Haverkamp sowie seit 2017 von Steffen Patzold und Harald Müller herausgegeben. Sie versteht sich als wissenschaftliches Veröffentlichungsforum für mediävistische Forschung aller Teilepochen, aller Sektoren und methodischen Ansätze und aller Gattungen. Arbeiten zur Landes-, Verfassungs-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte stehen neben solchen zur Geistesgeschichte und Kulturgeschichte im weitesten Sinn. Der räumliche Horizont ist europäisch. Die Epoche von der Spätantike bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts wird als eine Ära der Vormoderne verstanden, deren Lebensformen es jeweils in der Darstellung menschlichen Handelns und Denkens zu bestimmen gilt.

 

Subskriptionspreis für die Bezieher der gesamten Reihe, gültig bis zum Erscheinen

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Lutz E. von Padberg
Die Inszenierung religiöser Konfrontationen Theorie und Praxis der Missionspredigt im frühen Mittelalter
Reihe: Monographien zur Geschichte des Mittelalters
Band-Nr.: 51
ISBN: 978-3-7772-0324-9
Bei der Christianisierung Europas im Mittelalter hat die Predigt des Evangeliums eine entscheidende Rolle gespielt. Sie war das wichtigste Kommunikationsmittel der Missionare, welche die Botschaft von Jesus Christus unter den Völkern verbreiten wollten. Obwohl die Missionspredigt daher ein zentrales Element bei der Entwicklung der europäischen Kultur gewesen ist, hat sie in der mediävistischen Forschung der letzten Jahrzehnte kaum Beachtung gefunden. Diese Zurückhaltung ist verständlich, denn trotz zahlreicher Berichte über Mission und Christianisierung namentlich in der hagiographischen Literatur gibt es kaum direkte Quellenzeugnisse. Es ist aber gepredigt worden, denn die Ausbreitung des Christentums ist eine unbezweifelbare Tatsache, die nicht nur auf politisch motivierte Zwangsmaßnahmen zurückgeführt werden kann. Eine erneute Spurensuche in den einschlägigen Texten des 7. bis 13. Jahrhunderts schien sich also zu lohnen. Sie konnte nur erfolgreich werden, wenn die Missionspredigt als Bestandteil eines komplexen Verkündigungsgeschehens begriffen wird.Das vorliegende Werk rekonstruiert die Erstbegegnung von Christen und Heiden bei den Angelsachsen, Friesen, Sachsen, Skandinaviern und Slawen so umfassend wie möglich. Nach der Schilderung von Berufung, Ausbildung und Sendung der Missionare sowie der Planung ihrer Einsätze stehen Praxis und Inhalte der Missionspredigt im Mittelpunkt der Untersuchung. Zum besseren Verständnis der Missionsarbeit wird dazu der paganen Kulttradition besondere Aufmerksamkeit gewidmet, trafen hier doch zwei Religionen mit unterschiedlichen Traditionen und gegensätzlichen Kulturen aufeinander.Aus den verschiedenen Quellenzeugnissen wird der theologische Gehalt einzelner Predigttypen erhoben und so das Vorgehen der Missionare anschaulich gemacht. Im Kern ging es dabei stets um die Frage, welcher Gott der für die Belange der Menschen nützlichere sei, weshalb der Religionswechsel auch nicht aufgrund dogmatischer Debatten, sondern allein nach lebenspraktischer Effizienz entschieden worden ist. Daher spielten handfeste Beweise der Macht Gottes stets eine herausragende Rolle. Die Quellenaussagen zu dieser Predigt ohne Worte werden eingehend unter Einbeziehung archäologischen Materials analysiert. Darüber hinaus bilden Theorie und Politik der Missionspredigt einen weiteren Schwerpunkt der Untersuchung. Da es einige Belege für zeitgleiche Reflexionen des missionarischen Vorgehens gibt, lassen sich dabei Anspruch und Wirklichkeit vergleichen.Schließlich war die Rolle der Politik zu berücksichtigen, haben doch etliche Herrscher die Ausbreitung des Glaubens und damit auch die Förderung der Missionspredigt als eine ihrer zentralen Aufgaben angesehen. In karolingischen Gesetzestexten finden sich sogar Anleitungen dazu, was den Leuten zu predigen sei. Allerdings war dieser Einsatz mancher Könige immer auch mit ihren machtpolitischen Interessen verwoben. Das konnte für die Missionare von Vorteil sein, ihre Arbeit aber auch nachhaltig behindern. Eine Folge davon waren bislang kaum beachtete heftige Auseinandersetzungen zwischen unterschiedlichen Schulen um die richtige Missionsmethode. Bei alledem war den Glaubensboten trotz mancher Klagen bewusst, dass sie ohne die Unterstützung der Herrscher kaum etwas ausrichten konnten. Im Kern, so ergibt sich, war die sich lange hinziehende Missionsepoche ein Kampf der Kulturen. Die Mission mit der Predigt im Zentrum stellt sich dabei als die bewusste Inszenierung religiöser Konfrontationen dar.Das flüssig geschriebene Buch, dessen Anmerkungsapparat sich eingehend mit der aktuellen Forschungsdiskussion auseinandersetzt, enthält eine umfangreiche Bibliographie sowie mehrere Register.Lutz E. v. Padberg ist Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Paderborn. Die Christianisierung Europas bildet einen Schwerpunkt seiner Forschungen.

184,00 €*
Lukas Clemens
Tempore Romanorum constructa Zur Nutzung und Wahrnehmung antiker Überreste nördlich der Alpen während des Mittelalters
Reihe: Monographien zur Geschichte des Mittelalters
Band-Nr.: 50
ISBN: 978-3-7772-0301-0
Nicht nur in den mediterranen Kulturlandschaften, sondern auch an der Peripherie des einstigen Imperium Romanum haben die steinernen Überreste römischer Niederlassungen das Erscheinungsbild von Stadt und Land noch über ein halbes Jahrtausend nach dem Untergang dieses Weltreiches nachhaltig geprägt. Die hier vorzustellende Untersuchung rekonstruiert den vorhandenen Bestand antiker baulicher Hinterlassenschaften nördlich der Alpen sowie ihre Bedeutung für das Bewußtsein der zwischen bzw. in den Ruinen lebenden Menschen während des Mittelalters.In einem ersten Schritt erfolgt eine Bestandsaufnahme, die dem Umfang überdauerter Antike im Weichbild der Städte, auf dem Land, am Beispiel ausgewählter Bauwerkgruppen sowie schließlich in dem Überdauern als Baumaterial und gezielt eingesetzter Spolien nachgeht. Zugleich werden die unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten römischer Ruinen, aber auch der jeweilige Zeitpunkt ihrer Vernichtung aufgezeigt.CRàuf dieser Grundlage erfolgt anschließend eine Analyse der Wahrnehmung antiker Überreste vornehmlich auf der Basis hagiographischer und historiographischer Überlieferung. Wann setzt eine reflektierende Auseinandersetzung mit den Relikten römischer Vergangenheit ein und wie lange etwa hält die Kenntnis über die ehemalige Funktion einzelner Bauwerke an? Kommt hier ein kontinuierlich tradiertes lokales Wissen zum Ausdruck oder vielmehr ein von außen herangetragenes Interesse? Wie und in welchem Ausmaß werden antike Überreste für die Herausbildung eigener Traditionen bemüht und dabei u.a. auch auf offiziellen Bildträgern dargestellt? Welche Kenntnis der antiken stadtrömischen Topographie wird für einen Rom-Vergleich bemüht? Wann ist ein nachlassendes Interesse an den römischen Hinterlassenschaften zu konstatieren und welche Gründe lassen sich hierfür ausmachen?Die methodische Vorgehensweise ist interdisziplinär angelegt, indem sowohl Schriftzeugnisse als auch archäologische Befunde auf ihren Informationsgehalt hinsichtlich der behandelten Thematik untersucht werden. Damit wird dem seit den 1970er Jahren immer wieder formulierten Wunsch nach einer gemeinsamen Berücksichtigung archäologischer und historischer Quellen im Rahmen geistes- wissenschaftlicher Arbeiten Rechnung getragen. Zahlreiche Karten, Pläne und Abbildungen veranschaulichen die Ausführungen. Ein integriertes Orts-, Sach- und Namenregister ermöglicht punktuelle Zugriffe.

188,00 €*
Jörg Rogge
Herrschaftsweitergabe, Konfliktregelung und Familienorganisation im fürstlichen Hochadel Das Beispiel der Wettiner von der Mitte des 13. bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts
Reihe: Monographien zur Geschichte des Mittelalters
Band-Nr.: 49
ISBN: 978-3-7772-0228-0
Gegenstand dieser Untersuchung sind Organisation und Praxis der Herrschaftsverteilung und -weitergabe an die jeweils nächste Generation bei den Wettinern - ein zentrales Problem der hochadeligen Vergesellschaftung. Dabei 8interssiert insbesondere die Regelung der in diesem Zusammenhang auftretenden Schwierigkeiten. Wie regelten die Familienmitglieder Interessenkonflikte untereinander? Wie stellten sie Übereinstimmung her und mit Hilfe welcher Verfahren wurde die gefundenen Einigkeit gesichert? Wie entwickelten sich für alle Mitglieder der Familie verbindliche Verhaltensnormen und wie wurden sie durchgesetzt? Familien bzw. Dynastien sind als gesellschaftliche Tatsachen doppelt konstituiert: durch Geburt und Heirat - also biologisch und rechtliche definierbare Faktoren - und durch die Zuweisung von Sinn an Dinge und die Deutung bzw. Interpretation von Handlungs- und Verhaltensweisen durch Kommunikation, wodurch die Binnenorganisation der fürstlichen Familie immer wieder neu hergestellt wurde. Die Kommunikationspraxis der Wettiner steht deshalb im Mittelpunkt der Untersuchung. Wie sich die Dynastie als Rechtsverband einerseits und als Normengemeinschaft andererseits konstituierte, wird anhand von Quellen verfolgt, in denen die Kommunikation der Wettiner über ihre Familienorganisation und die Herrschaftsweitergabe einen Niederschlag gefunden hat: vor allem Familienverträge, Testamente und Briefe. Doch nicht nur die Verständigung untereinander über die Probleme der Herrschaftsweitergabe, sondern auch die gefundenen und praktizierten Regelungen waren für die verschiedenen Techniken und Möglichkeiten zur Konfliktregelung und Durchsetzung der dynastischen Räson - von der Installation einer Brüdergemeinschaft bis hin zur Teilung des Herrschaftsbereiches - vorgestellt und ihre Wirkung auf die weitere Entwicklung der Dynastie geprüft. Die wettinische Kommunikation über die dynastischen Ordnungsvorstellungen sowie ihre Praxis der Herrschaftsweitergabe und Konfliktregelung werden mit der entsprechenden Praxis der Habsburger, Wittelsbacher, Hohenzollern und Welfen verglichen, um herauszuarbeiten, was spezifisch wettinisch und was allgemeiner Standard im Hinblick auf Hausordnungen und Familienorganisation in den Fürstendynastien des Reiches war. Eine genealogische Tafel der Wettiner und drei geographisch-politische Karten sowie ein ausführliches Register (Orte, Personen, Sachen) erhöhen wesentlich die Benutzbarkeit dieser Monographie.

88,00 €*
Jan U. Keupp
Friedrich Prinz (Hrsg.) Dienst und Verdienst Die Ministerialen Friedrich Barbarossas und Heinrichs VI.
Reihe: Monographien zur Geschichte des Mittelalters
Band-Nr.: 48
ISBN: 978-3-7772-0229-7
Das Phänomen "Ministerialität" hat als die vermeintliche "soziale Revolution von größtem Ausmaß" seit jeher die Aufmerksamkeit der Mittelalterforschung auf sich gezogen. Die ungeheure Dynamik, mit der sich der Aufstieg dieser neuen Statusgruppe in materieller, rechtlicher und sozialer Hinsicht vollzog, besaß dabei ebenso große Faszintaion wie ihre gehobene Stellung im Umfeld des salisch-staufischen Reichsregiments. Im Zentrum des Forschungsinteresses stand lange vornehmlich der Funktionswert königlicher Dienstleute bei Auf- und Ausbau geschlossener Reichsgutbezirke und Königsterritorien. Die einzelnen Ministerialen erschienen unter dieser Perspektive vornehmlich als ausführende Organe des herrscherlichen Willens im Zuge einer systematischen "Staatsplanung". Insbesondere im Zeitalter Friedrichs I. Barbarossas und seines Sohnes Heinrich VI. glaubte man den Zenit dieser zentral gelenkten Ministerialenpolitik erreicht. In scharfem Kontrast dazu hat die landesgeschichtliche Forschung vor dem Hintergrund der erfolgreichen Herrschaftsbildung zahlreicher Ministerialengeschlechter vielfach das Emanzipationsstreben der Dienstmannschaften in den Vordergrund ihrer Betrachtung gerückt. Die vorliegende Studie lässt sich im Schnittpunkt beider Forschungstraditionen ansiedeln. Sie beleuchtet das Beziehungsgefüge von Herrscher und Ministerialen sowohl in den Regionen des Reiches als auch aus der Zentralperspektive des Hofes. Im kritischen Abgleich personen- bzw. herrschaftszentrierter Zugriffsweisen richtet sie den Blick auf die Normen, Intentionen und Spielräume ministerialischen Handelns am Ende des 12. Jahrhunderts. Am Anfang steht dabei eine gesellschaftliche Verortung des nomen ministerialium. In einem zweiten Untersuchungsabschnitt werden ausgewählte Exponenten der Reichsministerialität aus dem direkten Umfeld des Herrschers in den Blick genommen. Gefragt wird nach Handlungsstrategien im Spannungsfeld von regionaler Einbettung und Engagement im Reichsdienst. Jenseits des Postulates eines unbedingt loyalen "Berufsbeamtentums" lassen sich daraus Methoden und Motivationen ministerialischer Mitarbeit an der Reichspolitik erschließen. Auch bei der Betrachtung der vielfältigen Funktionen und Aktionsfelder der Reichsministerialen im Umfeld staufischer Herrschaftspraxis und Repräsentation wird rasch ein weitgehendes Ineinandergreifen der Interessen von Reichsspitze und Dienstmannschaft erkennbar. Bildete für die Ministerialität des Reiches die königliche Förderung und Autoritätsleihe das tragende Fundament ihrer sozialen Rangposition, so war sie selbst zusehends zum substantiellen Machtmittel bei der Durchsetzung und Inszenierung staufischer Herrschaftsansprüche avanciert. Die umrissene Interdependenz konstituierte ein Verhältnis auf Gegenseitigkeit, in dem trotz unterschiedlich verteilter Machtpositionen beide Seiten gleichermaßen gestaltend wirksam wurden. Dem Engagement und der Eigeninitiative ministerialischer Funktionsträger stand von seiten des Dienstherren ein breites Spektrum von Gunsterweisen und Förderungsmaßnahmen gegenüber. Der ideelle Konnex von Dienst, Verdienst und Belohnung erschloss neue Wege einer effektiven und flexiblen Herrschaftsgestaltung. Zugleich erwuchsen aus ihm erweiterte Verpflichtungen für Herrscher und Dienstmann gleichermaßen. Das Werk vermittelt somit nicht nur zahlreiche fundamentale Einsichten in Lebenswelt und Handlungsgrundlagen einer aufstrebenden Funktionselite. Der Blick auf die Ministerialen Friedrich Barbarossas und Heinrich VI. liefert zugleich einen instruktiven Beitrag zur Frage von Herrschaftsleistung und Dispositionsrahmen des hochmittelalterlichen Reichsregiments. Unter gewandelten Perspektiven leistet die Studie daher zweierlei: Eine umfassende Neubewertung der stauferzeitlichen Ministerialität verbindet sie mit einem erweiterten Interpretationszugang zur Reichspolitik der Stauferzeit. Ein umfangreiches Literaturverzeichnis sowie Register zu Personen, Orten und Sachen erschließen den Band.

98,00 €*
Stephanie Haarländer
Friedrich Prinz (Hrsg.) Vitae episcoporum Eine Quellengattung zwischen Hagiographie und Historiographie, untersucht an Lebensbeschreibungen von Bischöfen des Regnum Teutonicum im Zeitalter der Ottonen und Salier
Reihe: Monographien zur Geschichte des Mittelalters
Band-Nr.: 47
ISBN: 978-3-7772-0022-4
Eine Quellengattung zwischenHagiographie und Historiographie, untersucht an Lebensbeschreibungen von Bischöfen des Regnum Teutonicum im Zeitalter der Ottonen und Salier

88,00 €*
Claudia Garnier
Friedrich Prinz (Hrsg.) Amicus amicis Inimicus inimicis Politische Freundschaft und Fürstliche Netzwerke im 13. Jahrhundert
Reihe: Monographien zur Geschichte des Mittelalters
Band-Nr.: 46
ISBN: 978-3-7772-0001-9
Das vorliegende Werk untersucht den Stellenwert politisch motivierter Freundschaft im 13. Jahrhundert. Diese amicitia symbolisierte ein hochwirksames Bündnis, das seinen Mitgliedern in Kristensituationen Schutz und Hilfe gewährleistete. Während derartige Abkommen im Früh- und weiten Teilen des Hochmittelalters weitgehend mündlich verabredet wurden, trat etwa seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts die vertragliche, urkundliche Abfassung in den Vordergrund. Entsprechend beleuchtet die Untersuchung das Phänomen politischer Freundschaft in der Phase des Übergangs mündlicher Formulierung zu schriftlicher Fixierung. Zwar hat sich der Begriff amicitia und seine Verwendung im politischen Bereich vom Frühmittelalter bis hin zum 13. Jahrhundert in terminologischer Hinsicht gewandelt, doch sind bedeutende inhaltliche Veränderungen fassbar, die in erster Linie durch die fortschreitende Literalität im Beobachtungszeitraum begriffen werden können. So wurden die allgemein formulierten Freundschaftsbündnisse des Früh- und Hochmittelalters durch den Verschriftlichungsprozess des 13. Jahrhunderts und das daraus resultierenden Differenzierungspotential zu universell einsetzbaren politischen Verträgen. Sie waren nicht mehr ein Spiegelbild eines starren Freund-Feind-Denkens, sondern wurden durch ein immer komplexer werdendes Bündnis unterlagert und zu einem vielseitig einsetzbaren Mittel zum politischen Kontrakt.Die Untersuchung bietet eine Bestandsaufnahme politisch motivierter amicitia anhand eines abgegrenzten Personenkreises. Das Erhebungsmaterial der Analyse bilden die Verträge, die in der politischen wie geographischen Einflusssphäre der vier rheinischen Königswähler geschlossen wurden. Der Zugriff erfolgt im ersten Teil der Studie unter dem Aspekt der sozial-hierarchischen Ausrichtung der amicitia. Zum einen sind Allianzen erfasst, welche die Herrscher des 13. Jahrhunderts mit Magnaten an Mittel- und Niederrhein eingingen. Neben diesen als vertikal zu bezeichnenden Formen bilden zum anderen horizontal strukturierte Bündnisse den Gegenstand der Analyse. Das Tableau der Betrachtung bilden die wiederholten Zusammenschlüsse der rheinischen Kurfürsten, die in den Bündnisurkunden wiederholt als amicitia bezeichnet werden.Der zweite Abschnitt der Studie untersucht in einem systematischen Zugriff die wesentlichen Phänomene der amicitia und zeichnet ihre inhaltliche Umsetzung in verschiedenen Situationen anhand detaillierter Fallstudien nach. Im Zentrum steht dabei vor allem die Frage nach den Möglichkeiten der Konfliktbewältigung und -prävention durch Freundschafts- und Bündnisstrukturen. Dieser Zielsetzung sind die in einem dritten Abschnitt der Studie systematische Ausführungen über einzelne, auf Konfliktregulierung oder -vermeidung ausgerichtete Bündnisbestimmungen verpflichtet wie auch die Darstellung der Formen der unbewaffneten Konfliktaustragung durch Schieds- oder Vermittlungstätigkeit bestimmter Personenegruppen.Der Band wird durch ein umfangreiches Literaturverzeichnis sowie ein Register der Personen- und Ortsnamen erschlossen.

78,00 €*
Bernhard Töpfer
Friedrich Prinz (Hrsg.) Urzustand und Sündenfall in der mittelalterlichen Gesellschafts- und Staatstheorie Reihe: Monographien zur Geschichte des Mittelalters
Band-Nr.: 45
ISBN: 978-3-7772-9919-8
Ausgangspunkt dieser bis in das ausgehende 14. Jahrhundert führenden Darstellung ist die bereits von patristischen Autoren (in Anknüpfung an die antike Tradition vom Goldenen Zeitalter) entwickelte Vorstellung, daß es im paradiesischen Zustand keine Eigentumsrechte, keine staatliche Zwangsgewalt und keine Unfreiheit gegeben habe; erst in der Zeit nach dem Sündenfall seien diese Einrichtungen zur Zügelung der verderbten Menschen notwendig geworden. Zugleich wurden jedoch die ursprüngliche Freiheit bzw. Gleichheit der Menschen und die gemeinsame Nutzung aller irdischen Güter als Normen des stets gültigen Naturrechts aufgefaßt. Deshalb war für die spätantiken Theologen und für die meist der Geistlichkeit angehörenden mittelalterlichen Autoren der Übergang von der ursprünglichen, der wahren Natur des Menschen entsprechenden Freiheit und Gemeinsamkeit zu den nach dem Sündenfall gültigen Herrschafts- und Eigentumsverhältnissen ein Problem, das einer genaueren Erklärung bedurfte. Im Prinzip wurde der dargestellte einschneidende Wandel der gesellschaftlichen Verhältnisse im Gefolge des Sündenfalls als notwendig und der göttlichen Vorsehung entsprechend anerkannt. Die in der vorliegenden Untersuchung behandelten Autoren von theologischen Schriften, kirchenpolitischen Streitschriften, juristischen Traktaten, Fürstenspiegeln und volkssprachigen Lehrdichtungen haben jedoch in teilweise heftiger gegenseitiger Polemik sehr unterschiedlich argumentiert. So konnte die staatliche Ordnung als Folge von Herrschsucht - etwa Nimrods - kritisch oder aber als Ordnungsfaktor für die sündigen Menschen positiv bewertet werden. Eigentum galt teils als Ergebnis von Ungerechtigkeit, teils als dem Naturrecht nach dem Sündenfall entsprechende nützliche Einrichtung zur Eindämmung von Streitigkeiten. Die Unfreiheit wurde als von Gott verhängte Sündenstrafe zunächst meist akzeptiert; jedoch seit dem 13. Jahrhundert - beginnend mit Eike von Repgow - mehren sich die Stimmen, welche die Leibeigenschaft in der Zeit nach der Erlösungstat Christi als dem göttlichen Recht widersprechend verwerfen.Es ist das Anliegen des Autors, die durch unterschiedliche Interessenlage und Parteinahme bedingte, teilweise ins Grundsätzliche gehende Unterschiedlichkeit der Argumentation bei Theologen - von Augutin über Thomas von Aquino und Ockham bis Wyclif -, in volkssprachigen Schriften - etwa des Jacob van Maerlant, des Jean de Meun oder des Verfassers des Renart le Contrefait - und nicht zuletzt anhand der Predigt John Balls zu verdeutlichen. Ein nur bei oberflächlicher Betrachtung stereotyp erscheinendes Grundschema - Ablösung eines ursprünglichen Idealzustandes durch ein ungleiche Gesellschaft mit Zwang und Privateigentum im Gefolge des Sündenfalls - erscheint damit in einem überaus vielfarbigen Spektrum. Historisch, philosophisch und theologisch Interessierten wird so ein quellennaher und differenzierter Einblick in die lebhafte mittelalterliche Diskussion zu Grundfragen der Gesellschafts- und Staatstheorie vermittelt.Ein ausführliches, mehrteiliges Register erschließt den Inhalt des Bandes. Das Sachregister verweist zugleich auf die Autoren, die sich zum Gegenstand geäußert haben. Neben dem Personenregister ist ein Verzeichnis biblischer Gestalten besonders aufschlußreich, da die Rolle einiger derselben - etwa Kains, Noahs, Sauls und Nimrods - bei der Herausbildung der staatlichen Gewalt, der Unfreiheit und der Eigentumsrechte in zahlreichen Schriften intensiv diskutiert wurde.

78,00 €*
Verena Epp
Friedrich Prinz (Hrsg.) Amicitia Zur Geschichte personaler, sozialer, politischer und geistlicher Beziehungen im frühen Mittelalter
Reihe: Monographien zur Geschichte des Mittelalters
Band-Nr.: 44
ISBN: 978-3-7772-9917-4
Wie funktionierten Herrschaft und gesellschaftliche Organisation im Frühmittelalter? Welcher Kommunikationsformen bediente sich Politik in der Zeit nach dem Zusammenbruch des römischen Reiches, der ordnenden Großmacht der Spätantike? In welchem Ausmaß prägte die Kontinuität römischer Lebensformen die Vielzahl kleinerer, kaum instituionell verfestigter Königreiche der West- und Ostgoten, Burgunder, Vandalen, Franken, Langobarden, die in dieser Zeit entstanden? Gab es "germanische" Neuansätze? Wie gestaltete sich das Zusammenleben von romanischer Provinzialbevölkerung und zuwandernden gentes? Gab es kulturellen Austausch?Das Verständnis des Begriffs "amicitia" bildet, wie die Arbeit zeigt, den Schlüssel zur Beantwortung dieser Fragen. Anhand einer Begriffsgeschichte des Terminus im Zeitraum vom 5. bis 7. Jahrhundert, die ein denkbar weites Quellenspektrum vom Rechtstext bis zur Dichtung auswertet, werden vier Grundtypen sozialer Beziehungen differenziert und beschrieben: persönliche Freundschaften, Klientel- und Gefolgschaftsbeziehungen, zwischenstaatliche Bündnisse und die Beziehungen zwischen Gott und den gläubigen Christen sowie unter den fideles. Detailreiche Fallstudien solcher Beziehungen geben vielfältige Einblicke in die frühmittelalterliche Lebenswelt nicht nur der gebildeten Oberschichten, welche die römische Kultur auch zur Legitimation ihres politischen Führungsanspruchs konservierten.In einer Zeit, in der die Sphären des Privaten und Öffentlichen nicht geschieden waren, gewannen alle diese Typen von amicitia Bedeutung für das politische Leben, mehr noch, sie strukturierten " Herrschaft" in diesem Zeitraum. Frühmittelalterliche Herrschaft war amicitia und damit, wie gezeigt wird, ein wechselseitiger, dialogischer, auf Konsens ausgerichteter Prozeß und keine Einbahnstraße von Befehl und Gehorsam, wie es unser von der hegelianischen Staatsvorstellung des 19. Jahrhunderts geprägter Begriffsgebrauch suggeriert. Erst aus der teilweisen Konvergenz der griechisch-römischen, germanischen und christlichen Tradition, die sich eben in diesem Verständnis von "Herrschaft" als eines wechselseitigen, kommunikativen Prozesses trafen, formierte sich die besondere "Staatlichkeit" des Frühmittelalters.Ein umfangreiches Literaturverzeichnis sowie Register der Personen, Orte, Länder und Sachen erschließen den Band.

48,00 €*
Frank G. Hirschmann
Stadtplanung, Bauprojekte und Grossbaustellen im 10. und 11. Jahrhundert Vergleichende Studien zu den Kathedralstädten westlich des Rheins
Reihe: Monographien zur Geschichte des Mittelalters
Band-Nr.: 43
ISBN: 978-3-7772-9820-7

68,00 €*
Monika Suchan
Königsherrschaft im Streit Konfliktaustragung in der Regierungszeit Heinrichs IV. zwischen Gewalt, Gespräch und Schriftlichkeit
Reihe: Monographien zur Geschichte des Mittelalters
Band-Nr.: 42
ISBN: 978-3-7772-9721-7

46,00 €*
Cordula Nolte
Conversio und christianitas Frauen in der Christianisierung vom 5. bis 8. Jahrhundert
Reihe: Monographien zur Geschichte des Mittelalters
Band-Nr.: 41
ISBN: 978-3-7772-9511-4

58,00 €*
Martin Eggers
Das 'Grossmährische Reich' - Realität oder Fiktion? Eine Neuinterpretation der Quellen zur Geschichte des mittleren Donauraumes
Reihe: Monographien zur Geschichte des Mittelalters
Band-Nr.: 40
ISBN: 978-3-7772-9502-2

68,00 €*
Georg Jenal
Italia ascetica atque monastica. Das Asketen- und Mönchtum in Italien von den Anfängen bis zur Zeit Reihe: Monographien zur Geschichte des Mittelalters
Band-Nr.: 39
ISBN: 978-3-7772-9407-0

98,00 €*
Reinhard Schneider
Vom Klosterhaushalt zum Staatshaushalt Der zisterziensische Beitrag
Reihe: Monographien zur Geschichte des Mittelalters
Band-Nr.: 38
ISBN: 978-3-7772-9406-3

38,00 €*
Ulrich Weidinger
Untersuchungen zur Wirtschaftsstruktur des Klosters Fulda in der Karolingerzeit Reihe: Monographien zur Geschichte des Mittelalters
Band-Nr.: 36
ISBN: 978-3-7772-9126-0

48,00 €*
Joachim Jahn
Ducatus Baiuvariorum Das bairische Herzogtum der Agilolfinger
Reihe: Monographien zur Geschichte des Mittelalters
Band-Nr.: 35
ISBN: 978-3-7772-9108-6
Beginn des Vorworts: Wie das moderne Bayern so lag auch das historische Baiern im geographischen Herzen Europas, im Schnittpunkt zwischen «westlichen» und «Östlichen», zwischen nordalpinen und italisch-italienischen Kulturen, Staaten, Gesellschaften. Auf diesem durch seine Topographie ausgezeichneten Boden vollzog sich die bairische Ethnogenese, auf früherem römischen Reichsboden in einem historischen Spannungsfeld zwischen dem ostgotischen und dem fränkischen Reich, die beide Nachfolgestaaten des Imperium Romanum waren. Aber nicht nur die Anfänge der bairischen Geschichte, die von den Baiern selbst zunächst nicht reflektiert wurden, sondern die gesamte Historie des ersten bairischen Staates spielte sich als permanente Behauptung zwischen dem fränkischen Westen und Nordwesten, dem langobardischen Süden und dem awarisch-slawisch-karantanischen Osten und Südosten ab, zwischen denen das bairische Regnum eine Drehscheibenfunktion besaß. Relativ spät, erst gegen Mitte des 6. Jahrhunderts erscheinen die Baiern als handelnde Macht auf der europäischen Bühne. Se1bst dann nahm es aber noch eineinhalb Jahrhunderte in Anspruch, bis sich erste Konturen einer erfolgreichen bairischen Innen- und Außenpolitik in schriftlichen Aufzeichnungen niederschlugen. Das ausgehende 7. und das 8. Jahrhundert stellten allerdings schon einen ersten Höhepunkt bairischer Geschichte dar, den das Land nicht zuletzt seinem Fürstengeschlecht, den Agilolfingern, zu verdanken hatte, die sich länger als alle anderen gegen die wachsenden Allmachtsansprüche der fränkischen Karolinger zu behaupten wußten. Es war die Zeit, in der dem Land in der eindrucksvollen Persönlichkeit des Freisinger Bischofs Arbeo bereits ein erster einheimischer Literat von Rang geschenkt wurde, ein geschickter Politiker, bedeutender Kirchenmann und stupender Gelehrter, dem Baiern seine erste, liebevolle literarische Schilderung verdankt. Die von da an reichlicher fließenden schriftlichen Quellen bilden die Grundlage dieser Untersuchung; auf archäologische Zeugnisse werden wir kaum zurückgreifen ...

98,00 €*
Sönke Lorenz
Studium Generale Erfordense Zum Erfurter Schulleben im 13. und 14. Jahrhundert
Reihe: Monographien zur Geschichte des Mittelalters
Band-Nr.: 34
ISBN: 978-3-7772-8917-5

52,00 €*
Herrschaft und Kirche Beiträge zur Entstehung und Wirkungsweise episkopaler und monastischer Organisationsformen
Reihe: Monographien zur Geschichte des Mittelalters
Band-Nr.: 33
ISBN: 978-3-7772-8809-3

98,00 €*
Jörg Jarnut
Agilolfingerstudien Untersuchungen zur Geschichte einer adligen Familie im 6. und 7. Jahrhundert
Reihe: Monographien zur Geschichte des Mittelalters
Band-Nr.: 32
ISBN: 978-3-7772-8613-6

25,00 €*
Patrick J. Geary
Aristocracy in Provence The Rhône Basin at the Dawn of the Carolingian Age
Reihe: Monographien zur Geschichte des Mittelalters
Band-Nr.: 31
ISBN: 978-3-7772-8513-9
In einer Kombination von traditioneller historischer Analyse und Prosopographie wird in diesem Buch die Gesellschaft des unteren Rhà´netals in den entscheidenden und bisher wenig verstandenen Jahrzehnten des späten 7. Und frühen 8. Jahrhunderts untersucht, der Periode, in der die Vorfahren der Karolinger um die Vorherrschaft im Frankreich kämpften. Besonders anhand eines außergewöhnlichen Dokuments, des Testaments eines Großgrundbesitzers dieser Region, werden die Strukturen des ökonomischen, sozialen und politischen Lebens erforscht, indem Formen von Landbesitz und Abhängigkeit, Schutzherrschaft und Verwandtschaft, ethnischer Zugehörigkeit und politischer Macht untersucht werden.Nach traditioneller Auffassung versucht in den ersten Jahrzehnten des 8. Jahrhunderts die gallisch-römische Aristokratie, verbündet mit Mauren, die germanisch-fränkische Armee unter Führung von Karl Martell zurückzudrängen. Im Gegensatz dazu und dem zugrundeliegenden Verständnis von sozialer und ethnischer Identität wird hier eine neue Sichtweise auf eine Gesellschaft mit einem komplexen und veränderlichen Verständnis ethnischer Identität eröffnet, die sich je nach den Umständen selbst in gleicher Weise als germanisch und römisch versteht. Diese Doppelindentität war besonders wichtig zu einer Zeit, in der regionale Machtkämpfe diese Region zum Kampfplatz internationaler Konflikte aristokratischer Gruppen um die Vorherrschaft im Gebiet von Rhà´ne, Alpen und der westlich angrenzenden Region machten.This book examines the society of the lower Rhà´ne valley during the critical and poorly understood decades of the late seventh and early eighth centuries - the period when the ancestors of the Carolingians were stuggling to establish hegemony over the Frankish realm. Using in particular one remarkable document, the testament of a great land holder from the region, it examines the structure of economic, social and political life in the area, exploring questions of landholding and dependency, of patronage and kinship, of ethnic identity and political power.Traditional interpretations have argued that the first decades of the eighth century the Gallo-Roman aristocracy, in concert with Muslims, attempted to repel the Germanic, Frankish forces under Charles Martel. In contrast, the present book sees this local society as one with a complex and changeable sense of ethnic identity that could consider itself equally "Germanic" and "Roman" depending on circumstances. This dual identity was particularly important at a moment when local competition for hegemony made it the area for international conflict between aristocratic groups for control of the Rhà´ne, the Alps, and the West.

28,00 €*
Heinrich Fichtenau
Lebensordnungen des 10. Jahrhunderts. Studien über Denkart und Existenz im einstigen Karolingerreich Reihe: Monographien zur Geschichte des Mittelalters
Band-Nr.: 30
ISBN: 978-3-7772-8432-3

58,00 €*
Joachim Göbbels
Das Militärwesen im Königreich Sizilien zur Zeit Karls I. von Anjou (1265-1285) Reihe: Monographien zur Geschichte des Mittelalters
Band-Nr.: 29
ISBN: 978-3-7772-8418-7

44,00 €*
Hans Bayer
Gral. Die hochmittelalterliche Glaubenskrise im Spiegel der Literatur Reihe: Monographien zur Geschichte des Mittelalters
Band-Nr.: 28
ISBN: 978-3-7772-8316-6

60,00 €*
Jürgen Hannig
Consensus fidelium Frühfeudale Interpretationen des Verhältnisses von Königtum und Adel am Beispiel des Frankenreiches
Reihe: Monographien zur Geschichte des Mittelalters
Band-Nr.: 27
ISBN: 978-3-7772-8218-3

34,00 €*