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Johannes von Damaskos

Philosophische Kapitel

Titelinformation "Philosophische Kapitel"

Mit Johannes von Damaskos (gest. um 750) läuft nach herkömmlicher Meinung die patristische Literatur im Osten aus. Ein Grund mehr, ein wesentliches Stück des geistigen Schaffens des Damaszeners aus dem heute noch bestehenden Mar-Saba Kloster, südöstlich von Jerusalem gelegen, vorzustellen. Die erstmalige Übersetung seiner Philosophischen Kapitel in die deutsche Sprache wird von zwei Schwerpunkten umschlossen: seinem Lebensbild und den philosophiegeschichtlichen Erläuterungen.Alle Notizen zum Leben des Autors wurden zusammengestellt und in einer eigenen Untersuchung zu einem Lebensbild vereinigt. So gewinnt die Persönlichkeit des Johannes von Damaskos erstmals konkrete Züge. Die sehr ausführlichen Erläuterungen überschreiten den üblichen Rahmen von Anmerkungen; denn die Eigenart der Philosophischen Kapitel könnte einem vertieften Eindringen in den Inhalt der Schrift entgegenstehen. Daher wurde in den Erläuterungen der Blick auf zwei Schriften gelenkt, die für das Werk des Damaszeners nach Inhalt und Aufbau im weitesten Sinn maßgebend waren: die Kategorieschrift des Aristoteles und die Eisagoge des Porphyrios. Für die Zeit dazwischen ist eine Auswahl von Kommentaren zu den beiden Schriften herangezogen worden. Dieser historische Aufbau der Erläuterungen stellt die Philosophischen Kapitel in den Kontext ihrer geistesgeschichtlichen Tradition. In einzelnen Ergebnissen kann so ein Beitrag zu einem Abschnitt der Philosophiegeschichte angeboten werden, dessen bisher fehlende Darstellung als Mangel empfunden wird. Diesem Mangel will zusätzlich das umfängliche analytische Register weiter abhelfen, in welchem die dazu einschlägigen Erläuterungen eigens markiert wurden. So entstand in den Erläuterungen zu den Philosophischen Kapiteln des Damaszeners ein vorzügliches Instrument zur Erhellung ihres gedanklichen Umfeldes.Der Text der Philosophischen Kapitel liegt bekanntlich in zwei Rezensionen vor. Sowohl die Kurzform wie die Langform stammen von Johannes von Damaskos. Da die Langform nach der kürzeren verfaßt wurde, bildet die Langform die Grundlage dieser Übersetzung. Diese Textgrundlage gibt so die letzt geäußerten Vorstellungen des Damaszeners wieder. Die Übersetzung ist bemüht, das Werk in seiner unverwechselbaren Form erkennen zu lassen und gleichzeitig das über die schiere Kompilation hinausgehende Denken des Verfassers transparent zu machen.