Andreas Gryphius Oliver Bach, Anna Sebastian (Hrsg.)
Carolus Stuardus
Synoptische Edition der beiden Fassungen von 1657 und 1663 Reihe: Stuttgarter Studienausgaben Band-Nr.: 6 ISBN: 978-3-7772-2204-2
Herausgegeben und kommentiert von Oliver Bach und Anna Sebastian
Ermordete Majestät. Oder Carolus Stuardus König von Groß Britanien ist das erste Trauerspiel, in dem sich der bedeutende Barockdichter und Jurist Andreas Gryphius (1616–1664) mit dem unmittelbaren Zeitgeschehen befasst: der englischen Revolution unter Oliver Cromwell und der Hinrichtung Charles’ I. Nach der ersten Veröffentlichung 1657 arbeitet Gryphius das Trauerspiel mit einer zweiten Fassung von 1663 erheblich um. Er reagiert damit auf neueste Informationen zum Schicksal des Königs und auf aktuelle Ereignisse seit der Restauration ab 1660. Die vorliegende Edition stellt erstmals die kritisch konstituierten Texte der beiden Fassungen von 1657 und 1663 synoptisch dar. Der ausführliche wissenschaftliche Kommentar erhellt nicht nur dunkle Stellen der Dramentexte, sondern gibt auch Gryphius’ Quellen wieder und erläutert deren Hintergründe. Unkompliziert können so erstmals die Fassungen je für sich, aber auch im Vergleich studiert und kontextualisiert werden.
Oliver Bach (geb. 1985) studierte Germanistik, Slavistik und Philosophie. In seiner Forschung und Lehre beschäftigt er sich mit der Literatur der Frühen Neuzeit, Aufklärung und Romantik.
Anna Sebastian (geb. 1994) studierte Germanistik und Geschichtswissenschaften. Ihre Publikationen befassen sich mit frühneuzeitlichen Übersetzungskulturen, Interkonfessionalität und literarischen Rechtsdiskursen.
Gotthold Ephraim Lessing Bodo Plachta (Hrsg.)
Nathan der Weise
Kritisch herausgegeben von Bodo Plachta Reihe: Stuttgarter Studienausgaben Band-Nr.: 5 ISBN: 978-3-7772-2221-9
„Nathan der Weise“ ist ein in vielerlei Hinsicht bemerkenswertes Drama. Als Gotthold Ephraim Lessing es niederschrieb, befand er sich in einem erbitterten theologischen Streit mit dem Hamburger Hauptpastor Johann Melchior Goeze und kämpfte gegen Zensur und Einschränkungen seiner Publikationsfreiheit. Trotzdem wurde „Nathan der Weise“ dank minutiöser Vorbereitung des Autors im Jahr 1779 ein voller Erfolg. „Nathan der Weise“ ist daher nicht nur ein herausragendes literarisches, sondern auch medial geschickt präsentiertes Zeugnis deutscher Ideengeschichte. In dieser Studienausgabe wird Lessings Drama erstmals nach langer Zeit wieder in einer philologisch-kritischen Edition vorgelegt. Seine Entstehungsgeschichte wird auf Basis der überlieferten Dokumente, Entwürfe und Skizzen sowie aus buchhistorischer Perspektive erläutert.Bodo Plachta (geb. 1956) ist Germanist, Editionswissenschaftler und Editor. In zahlreichen Veröffentlichungen setzte er sich mit Theorie und Praxis der germanistischen Edition auseinander, er edierte Werke von Lessing, Schiller, Goethe, Droste-Hülshoff, Klaus Mann und ist Mitherausgeber des internationalen Jahrbuchs „editio“.
Inhalt
Nathan der Weise. Ein dramatisches Gedicht, in fünf Aufzügen (1779)SzenarExzerpte, NotizenSzenenentwürfeEntwürfe zu einer Vorrede
AnhangZu dieser AusgabeEditionsgrundsätzeEntstehung und ÜberlieferungKonzeption und ArbeitsbeginnSubskription und SelbstverlagStoff und QuellenStationen der ManuskriptniederschriftBuchgestaltungDruckverlaufErstdruckFolgeausgaben im Verlag von Christian Friedrich VoßTextgrundlage und TextgestaltungWirkungPrivate und öffentliche ÄußerungenUraufführungLiteratur
Seit Wladimir Putins Einmarsch in die Ukraine ist auch die Geschichte beider Länder in den Fokus der Weltöffentlichkeit gerückt. Ein Aspekt, der dabei besonders deutlich wird, ist auch die seit Jahrzehnten geführte Debatte um die Geschichte dieser Region, die wir als „Rus“ kennen – und wem diese Geschichte gehört.Christian Raffensperger, Experte für Osteuropageschichte an der Wittenberg University in Ohio, beleuchtet in seinem neuen Buch den Platz der Rus innerhalb unserer europäischen Geschichte vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Denn nur wenn wir die Geschichte der Rus ohne nationalistische Ansprüche und Narrative erzählen, können wir sie und Europa als Ganzes besser verstehen.
Christian Raffensperger ist Inhaber des Kenneth E. Wray-Lehrstuhls für Geisteswissenschaften an der Universität Wittenberg in Springfield, Ohio. Seine Arbeit konzentriert sich auf das mittelalterliche Osteuropa, insbesondere das Königreich der Rus und die Verbindung des mittelalterlichen Europas (Ost und West) zu einem größeren Ganzen. Zu seinen Veröffentlichungen gehören Reimagining Europe: Kievan Rus in the Medieval World (Harvard UP, 2012) und Conflict, Bargaining and Kinship Networks in Medieval Eastern Europe (Lexington Books, 2018).
Pietas litterata
Internationales Jahrbuch für religiöses Wissen in der deutschen Literatur des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit Reihe: Pietas litterata Band-Nr.: 1 ISBN: 978-3-7772-2332-2
Das neugegründete Jahrbuch Pietas litterata veröffentlicht Beiträge zur Literatur des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit und ist philologisch sowie interdisziplinär ausgerichtet. Denn die Literatur dieser Zeit ist häufig in einem theologischen Kontext zu verorten, daneben erfordert ihre Erschließung geschichtswissenschaftliche, philosophiegeschichtliche und historisch-soziologische Expertise. Im Mittelpunkt stehen dabei deutsche und lateinische Texte, miteinbezogen werden unter komparatistischer Perspektive auch weitere europäische Literaturen.Das von Melanchthon geprägte Schlagwort ‚pietas litterata‘ steht deshalb als Titel des Jahrbuchs für den essentiellen Zusammenhang von Theologie, Frömmigkeit und literarischer Produktion im Spätmittelalter und ‚Konfessionellen Zeitalter‘.Die HerausgeberInnen:Maximilian Benz, Professor für deutsche Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, Universität BielefeldAndreas Bihrer, Professor für Geschichte des frühen und hohen Mittelalters sowie Historische Grundwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität KielUlrich L. Lehner, Inhaber des William K. Warren-Lehrstuhls für Theologie, University of Notre DameAndreas Mauz, Institut für Hermeneutik und Religionsgeschichte, Universität ZürichAleksandra Prica, Professorin für deutsche Sprache und Literatur, University of North Carolina at Chapel Hill
Altfranzösischer Text, eingeleitet und übersetzt von Fritz Peter Knapp
Ein unentwirrbares Geflecht von Unheil und Verfehlungen treiben das gloriose Artusreich in den Untergang. Welch wunderbarer ungefähr 800 Jahre alter französischer Text! Er erzählt in schlichten, doch wohlgesetzten Worten das Ende einer einst makellosen, nun aber erschütterten Welt ritterlicher Aventüren und absoluter Liebe, ein immer wieder verzweifelt aufgehaltenes, aber letztlich unaufhaltsames tragisches Ende. Es ist schon einmal, vielleicht etwa 100 Jahre nach der Entstehung, ins Deutsche übertragen worden und daraus dann auch in modernes Deutsch. Bei dieser doppelten Verwandlung hat aber das Original doch mehr als nötige Einbußen erfahren, welche die hier vorgelegte direkte Übertragung so weit wie möglich zu vermeiden sucht. Als Vorlage dient die altfranzösische Ausgabe des großen Romanisten Jean Frappier von 1936/54/64, die mehrfach ins Neufranzösische und Neuenglische übertragen wurde. Diesem Text wird hier die deutsche Übersetzung mit Anmerkungen gegenübergestellt. Eine ausführliche Einleitung will den Leser an das räumlich und zeitlich entfernte Werk heranführen.
Fritz Peter Knapp (* 1944) ist Professor Emeritus für Ältere deutsche Philologie / Mediävistik am Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg.
1507/8 schreibt Elia Levita Bachur, der große humanistische Hebräischgelehrte, wahrscheinlich in Padua als noch junger Mann ein Stanzenepos in altjiddischer Sprache: den ›Bovo dʼAntona‹. Die kühne Mixtur aus Heldenepos und Ritterroman rund um das Liebespaar Bovo und Druseiane erinnert mit ihrem flotten Handlungsreichtum an Abenteuerromane. Der lakonisch-ironische Ton aber ist typisch renaissancehaft – ein einzigartiges Zeugnis jüdischer Literatur und Kultur der Frühen Neuzeit, zugleich Urszene der jiddischen epischen Dichtung. Hier erscheint dieser frühe Höhepunkt europäischer Literatur erstmals in deutscher Übertragung, die nicht nur philologisch den Inhalt des Gedichts transportiert, sondern auch dessen poetische ›Stimmung‹ greifbar macht.
Florian Kragl ist Professor für Deutsche Philologie im europäischen Kontext an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Sigrid Pohl, Konrad Umlauf, Randolf Dieckmann
Der Sortimentsbuchhandel
Ein Lehrbuch ISBN: 978-3-7762-2304-0
2., aktualisierte Ausgabe
Wenn der stationäre Bucheinzelhandel wirtschaftlich klug handelt und seine überlegene Beratungskompetenz und einen kompromisslos guten Service ausspielt, dann hat er eine vielversprechende Zukunft. Die dafür erforderlichen Kenntnisse vermittelt dieses Lehrbuch. Die Autoren stellen den Stoff vor allem unter zwei Fragestellungen dar: Welche längerfristigen Trends bestimmen den Bucheinzelhandel, und wie kann die einzelne Sortimentsbuchhandlung durch individuelle Profilierung damit umgehen? Fragen der Kundenorientierung sowie einer Arbeitsorganisation, die der Profilierung und dem Erwerb von Beratungskompetenz im Alltagsgeschäft dienen, sind Bezugspunkt in jedem Kapitel.
Thematische Orientierung ist der Ausbildungsrahmenplan für die Berufsausbildung zum Buchhändler / zur Buchhändlerin (Anlage 1 der Verordnung über die Berufsausbildung zum Buchhändler und zur Buchhändlerin). Auch die Waren- und Verlagskunde nimmt einen breiten Raum ein. Die Autoren haben eine kompetenzorientierte Darstellungsweise gewählt.
Dr. Sigrid Pohl war Inhaberin der Schubart-Buchhandlung Ludwigsburg und unterrichtete an der Johann-Friedrich-von-Cotta-Schule in Stuttgart die Fachkunde in den Buchhandelsklassen.
Prof. Dr. Konrad Umlauf ist emeritierter Professor für Bibliotheks- und Informationswissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin und veröffentlichte u. a.: Grundwissen Medien, Information, Bibliothek, Stuttgart: Hiersemann, 2016. ISBN 978-3-7772-1603-4.
Prof. Dr. Randolf Dieckmann ist Professor für Controlling und Unternehmensführung in der Medienwirtschaft an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig und lehrt unter anderem Buchhandelsmanagement.
Das Lehrbuch "Der Sortimentsbuchhandel" richtet sich an Auszubildende im Bucheinzelhandel, Auszubildende in verwandten Berufen wie Medienkaufmann/frau Digital und Print, Ausbildende und Lehrende in diesem Berufsbild, Studierende und Dozenten in medien- und informationswissenschaftlichen, medientechnischen und medienwirtschaftlichen Studiengängen, Seiteneinsteiger in den Beruf des Sortimentsbuchhändlers.
Wolfgang Schmitz
Grundriss der Inkunabelkunde
Das gedruckte Buch im Zeitalter des Medienwechsels ISBN: 978-3-7772-2303-2
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Buch
Leicht überarbeitet und mit aktualisiertem Literaturverzeichnis und erweitertem Register ist Wolfgang Schmitz‘ Standardwerk über die Frühgeschichte des Buchdrucks nun endlich als preiswerte Studienausgabe erhältlich.
„Es ist ein großes Werk, das sich schlicht Grundriss der Inkunabelkunde nennt. Fachleute werden es ausgiebig studieren, Bücherfreunde mit Begeisterung und Gewinn darin lesen. [...] Wolfgang Schmitz hat seinen Lesern ein neues Standardwerk der Inkunabelkunde präsentiert“. Bertram Haller: Rez. [Schmitz]. Archiv für Geschichte des Buchwesens 74, 2019, S. 274–279.„... ein unersetzliches Standardwerk für die nächsten Jahre und Jahrzehnte ...“Konrad Stidl in b.i.t.online (Heft 21/2018 - Ausgabe 6)„Dem spezialisierten Buchwissenschaftler sind die Realien weitgehend vertraut, dem Historiker/der Historikerin oder Literaturwissenschaftler/Literaturwissenschaftlerin hingegen, der/die einen Blick für die Materialität seiner/ihrer Gegenstände entwickeln möchte, wird auf Schritt und Tritt Neues geboten, sei es in den Gegenständen, den Perspektiven (Produktion und Distribution, Paratexte, Text – Bild etc.) oder durch die Einbeziehung des aktuellen Forschungsstandes. […] Man möchte diesem Werk eine breite Wirkung, vor allem auch im Rahmen der universitären Lehre wünschen.“Nikolaus Henkel in arbitrium 2022 – 40(2), S. 162–165Wolfgang Schmitz ist Leitender Bibliotheksdirektor a. D. der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln und Direktor des Universitätsarchivs Köln. Er ist Professor für Bibliothekswissenschaft an der Universität zu Köln, korrespondierendes Mitglied der Historischen Kommission des Börsenvereins, im Vorstand der Maximilian-Gesellschaft und Mitherausgeber verschiedener Zeitschriften.
Ästhetiken werden heute kaum noch veröffentlicht. Dieses Buch macht eine Ausnahme. Ausgehend von Martin Heidegger wird hier über das Kunstwerk im ästhetischen Ereignis und im ästhetischen Erleben der Menschen nachgedacht sowie, ausgehend von Immanuel Kant, über die ästhetische Idee im Werkprozess. Dieser ästhetische Prozess ist ein komplexes Geschehen mit den Aspekten Produktion, Werkerscheinen, Erlebnis des Menschen und Kommunikation. Dabei kommen Einflüsse in Begriffen und kulturellen Ideen, Kreativideen, andere mitgebrachte Ideen und die Erfahrung des Unbegrifflichen in der Werkbegegnung sowie Ahnungen des Seins im Werkerleben zusammen. All das erhebt das ästhetisierte Werk über bloßes Zeug und sorgt für die besondere Eigenständigkeit des Kunstwerks. Joachim Knape ist Seniorprofessor am Seminar für Allgemeine Rhetorik an der Universität Tübingen. Seine Arbeitsgebiete sind Ästhetik-, Bild- und Rhetoriktheorie, die deutsche Rhetorikgeschichte, Ideengeschichte und Ideentheorie, die Geschichte der älteren deutschen Sprache und Literatur, der Renaissance-Humanismus. Zuletzt ist im Hiersemann Verlag sein Band „Freiheit“ erschienen.
Inhalt
1. UrsprungHervorbringung und Ursprungsgeschehen Sinn des ÄsthetischenKunstereignisstatusDas Problem ästhetischer Historisierung2. IdeeWerkideeProduktionsidee und WissenPanofskys IdeaBaumgarten und Kants ästhetische IdeeCroce und die Kunst als das ÄsthetischeNeuere Ästhetikforschung ohne Idee 46Zum komplexen Theoriemodellangebot der Rhetorik3. WerkZeug, Werk und KünstlerMedium und ErdeHervorbringung und Riss Medialer Unterbau und semiotischer OberbauDas ästhetische Autonom im digitalen Zeitalter4. ErscheinenScheinen, Entscheinen und VerscheinenUnscheinbarkeit und AnscheinAugenschein: Heideggers Van Gogh-Erlebnis und BäuerinnenschuhirritationenHeideggers AugenzwinkernRezeptionsidee, Emergenzidee und das WahrheitsproblemIntime Begegnung mit dem auratischen KunstwerkBarthes, Punctum und StudiumTranszendierenZeichenskepsis5. VorscheinPhilosophischer KernKonvergenzen: Idee, Begegnen, Erleben und KommunikationTristan Marquardt: sichtlichtAnmerkungenLiteraturIndex