Florian Kragl



Elia Levita Bachur: Bovo dʼAntona



Kragl Bachur Bova Antona
  • 978-3-7772-2323-0
  • 9783777223230
  • Florian Kragl
  • ca. 240
  • 2023
  • Leinen
  • deutsch
  • 24x16 cm
  • ca. 38,00
  • Anton Hiersemann Verlag
  • 16. Jahrhundert;Altjiddisch;Beuve de Hantone;Bevis of Hampton;Bovo dʼAntona;Chanson de geste;Elia Levita Bachur;Epos;Europäische Literatur;Frühe Neuzeit;Heldenepos;Ironie;Jiddisch;Jüdische Literatur;Jüdische Literaturgeschichte;Lakonik;Literaturgeschichte;Ottava rima;Renaissance;Renaissanceliteratur;Roman;Stanzenroman;


  • Erscheint voraussichtlich im Oktober 2023

    Im 267. Jahr nach jüdischer Zeitrechnung, das ist im Jahr 1507/8 nach christlichem Kalender, schreibt Elia Levita Bachur in Oberitalien ein Renaissance-Epos in altjiddischer Sprache: den ›Bovo dʼAntona‹. Elia Levita, gebürtig aus der Nähe von Nürnberg, ist da gerade in seinen 30ern; er steht am Beginn einer beispiellosen Karriere, die ihn zum führenden Hebräischgelehrten und Hebräischlehrer des Renaissance-Humanismus machen wird, eng verbunden mit der römischen Kurie, gefragt auch bei der Hebräisch-hungrigen Reformation. Der ›Bovo‹ aber richtet sich an die jüdischen Gemeinden im nördlichen Italien, deren Umgangssprache Jiddisch war. Das Gedicht ist eine kühne Mixtur aus Heldenepos und Ritterroman, basierend auf einem über ganz Europa verbreiteten Erzählstoff. Im Zentrum steht das Liebespaar Bovo und Druseiane, durch die Erzählwelt getrieben von dynastischen und familiären Spannungen, die überlagert sind mit konfessionellen Konflikten von weltpolitischer Bedeutung. Der flotte Handlungsreichtum und die jähen Umschwünge der Handlung erinnern an den spätantiken Abenteuerroman. Seiner strophischen Form (Stanzen), seinem lakonisch-ironischen Gehabe nach aber ist der ›Bovo‹ ein typisches Gedicht der italienischen Renaissance – in mancher Hinsicht ähnlich dem nur wenig jüngeren ›Rasenden Roland‹ Ariosts –, zugleich einzigartiges Zeugnis der jüdischen Literatur und Kultur der Frühen Neuzeit und Urszene der jiddischen epischen Dichtung.
    Das Gedicht blieb in den nachfolgenden Jahrhunderten als ›Bovo-Buch‹ ständig präsent, wurde immer wieder neu gedruckt und aktualisiert. Dass es außerhalb der jüdischen Gemeinden nur wenig bekannt wurde, liegt an der Exklusivität hebräischer Schrift und jiddischer Sprache. Hier erscheint dieser frühe Höhepunkt europäischer Literatur erstmals in deutscher Übertragung, die nicht nur philologisch den Inhalt des Gedichts transportiert, sondern auch dessen poetische ›Stimmung‹ greifbar macht.

    Florian Kragl ist Professor für Deutsche Philologie im europäischen Kontext an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

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