María José Ortúzar Escudero



Die Sinne in den Schriften Hildegards von Bingen



Ein Beitrag zur Geschichte der Sinneswahrnehmung

Die Sinne in den Schriften Hildegards von Bingen
  • 978-3-7772-1619-5
  • 9783777216195
  • María José Ortúzar Escudero
  • Ein Beitrag zur Geschichte der Sinneswahrnehmung
  • 62
  • X, 485
  • 2016
  • 26.09.2016
  • Hardcover
  • 24,5 x 16,7 cm
  • 128,00
  • Anton Hiersemann Verlag
  • Vermessungsmethoden; Architekturtheorie; Baugelände; Architektur; Vermessungstechnik; Grundriss; Bauplan; Stadtvermessung


  • Die Kategorien Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten sind seit etwa dreißig Jahren Gegenstand der historischen Analyse. Das vorliegende Buch bietet einen originären Zugang zu den vielfältigen Aspekten und unterschiedlichen methodischen Vorgehensweisen der «Sinnesgeschichte». Dabei wird das Verhältnis zwischen Sinnesvorstellungen, -normen und dem daraus resultierenden Verhalten im Hinblick auf alle fünf Sinne dargestellt. Aufgezeigt wird dies anhand der Werke der herausragenden Visionärin Hildegard von Bingen (1098–1179).

    Der erste Teil der Arbeit konzentriert sich auf Hildegards historisches Umfeld. Ein erstes Augenmerk gilt der Gestaltung des Lebens im Kloster Disibodenberg sowie den Frömmigkeitsformen, die die Lebensbeschreibung von Hildegards «Meisterin» Jutta von Sponheim vermittelt. Die Analyse der Regula Benedikts und des Psalters, der wichtigsten Textgrundlage für Hildegards Lebensführung, gewährt einen Einblick in die Rolle der Sinne für die Formierung des Verhaltens und für die Beziehung zwischen Mensch und Gott. Zudem werden die unterschiedlichen Auffassungen von «Sinnen» in den dafür maßgeblichen Werken der Kirchenväter sowie früh- und hochmittelalterlicher Autoren vorgestellt. Sie berücksichtigen vor allem die Sinneslehre, die Wahrnehmung des Göttlichen und die Folgen für die Sinnesvorstellungen von verschiedenen geistigen Entwicklungen, die der «Renaissance » des 12. Jahrhunderts eigen sind. In diesem Teil werden zudem im Zentrum stehende «Sinnesmetaphern» und «Sinnesmuster» erörtert.

    Der zweite Teil des Buches beschreibt den Gebrauch der Sinne in Hildegards Schriften: Gegenstand der Untersuchung sind das Visionenbuch Sciuias (geschrieben zwischen 1141–1151) und die bis 1155 datierten Briefe des Epistolarium. Die Analyse beider Werke geht folgenden Fragestellungen nach: Welche Rolle spielen die Sinne für die Komposition der genannten Texte? Welche Bedeutung besitzen sie für die Selbsteinschätzung Hildegards als Visionärin und für ihre Tätigkeit als Prophetin? Gibt es eine hildegardische «Sinneslehre»? Welche heilsgeschichtlichen Personen und Sachverhalte werden mit Rekurs auf die Sinne geschildert? Wird Hildegard von ihren Adressaten mit Sinnesmetaphern charakterisiert? Inwiefern sind diese für ihre Stellung als persona publica bedeutsam?

    Derart werden die von Hildegard verinnerlichten Vorstellungen und Normen hinsichtlich der Sinne ermittelt. Dies lässt eine Annäherung an die zeitgenössische Weltdeutung und Welterfahrung zu. Das vorliegende Werk erschließt somit wesentliche Erkenntnisse über die Vorstellungen und Verhaltensweisen der Menschen im 12. Jahrhundert und leistet einen integralen Beitrag zur Geschichte der Sinneswahrnehmung.

    Das Buch enthält zudem zwei Tabellen, die Hildegards Briefe nach Datum und Handschriften ordnen, eine englische Zusammenfassung sowie ein Orts- und Personenregister.

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