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Elisabeth Engl

Die medizinisch-naturkundliche Bibliothek des Nürnberger Arztes Christoph Jacob Trew

Analyse einer Gelehrtenbibliothek im 18. Jahrhundert

Titelinformation "Die medizinisch-naturkundliche Bibliothek des Nürnberger Arztes Christoph Jacob Trew"

Eine naturkundliche Bibliothek der Frühaufklärung wird erschlossen

Der Nürnberger Arzt und Botaniker Christoph Jacob Trew  (1695 – 1769) baute eine der größten Gelehrtenbibliotheken seiner Zeit auf. Sie umfasste 34 000 Titel in knapp 24 000 Bänden und ist anders als viele zeitgenössische Privatbibliotheken noch heute fast vollständig in der Universitätsbibliothek Erlangen‑Nürnberg erhalten, wo sie größtenteils nach Trews originalen Signaturen aufgestellt ist. Trews Sammeln von Büchern und Naturalien ist in seiner umfangreichen Korrespondenz mit Gelehrten in ganz Europa dokumentiert. Für das Zusammentragen, Ordnen und Verzeichnen von Texten bildete sich um 1700 eine gelehrte Methode aus, die sich rasch etablierte und auch um Nürnberg geübt wurde. Vor diesem Hintergrund werden erstmals der medizinisch‑naturkundliche Kernbestand einer auf Vollständigkeit hin angelegten Bibliothek, ihre Anlage und Nutzung analysiert.

Elisabeth Engl hat an der Universität Erlangen-Nürnberg die Fächer Buchwissenschaft und Anglistik studiert und wurde 2019 mit der buchwissenschaftlichen Dissertation über die Trew- Bibliothek promoviert. Seitdem ist sie an der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel als Koordinatorin der DFG-Förderinitiative OCR-D zur Weiterentwicklung von Verfahren der Optical Character Recognition tätig.

Subskriptionspreis für Bezieher der Reihe und für Vorbestellungen € 169,–, danach € 189,–

Inhalt

I. Einleitung
1 Trew in der bibliotheks- und wissenschaftsgeschichtlichen Forschung
2 Vollständigkeit der Trewschen Bibliothek und Quellen zur Büchersammlung
3 Bestandsanalyse und Auswahl der untersuchten Briefschaften

II. Trew als gelehrter Arzt und Sammler
1 Trews Biografie und Alltag als gelehrter Arzt
2 Die Geschichte von Trews Bibliothek
3 Trew als Sammler

III. Das literärhistorische Projekt der gelehrten Bestandsaufnahme
1 Die Ursprünge des Projekts im 17. Jahrhundert: Bacon und Naudé
2 Konzepte in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts
2.1 Lehrbücher und Anleitungen zum Gelehrtenprojekt
2.2 ›Historia literaria‹ als Gemeinschaftsprojekt der Gelehrten
2.3 Ziele des Gelehrtenprojekts
2.4 Biografisch-bibliografisches Sammeln
3 Buchkunde an der Universität Altdorf und im Umkreis Nürnberger Gelehrter
4 Literärhistorische Anleitungen und Referenzwerke in Trews Bibliothek
5 Zusammenfassung

IV. Trews medizinisch-naturkundliche Bibliothek
1 Bibliotheksbestand nach systematischen Einteilungen
2 Die Sammelschwerpunkte im medizinisch-naturkundlichen Kernbestand
2.1 Auswertung nach Erscheinungsjahren und Druckorten
2.2 Auswertung nach Sachgruppen
2.2.1 Anatomie
2.2.2 Pathologie
2.2.3 Allgemeine Therapie
2.2.4 Spezielle Pathologie und Therapie
2.2.5 Naturkunde
2.2.6 Weitere medizinische Schriften: Sammelwerke, Standardwerke und Referenzwerke
3 Trews antiquarisches Sammelkonzept der botanischen Inkunabeln und Frühdrucke
4 Phasen des Sammelns im zeitlichen Verlauf
5 Zusammenfassung

V. Zusammentragen der Bücher
1 Bibliografische Recherche- und Hilfsmittel zum Kauf
2 Die Kaufentscheidung
3 Der wachsende Bibliotheksbestand
3.1 Erwerbungen auf Bücherauktionen
3.2 Käufe über Trews Korrespondenten und Buchgeschenke
3.3 Direktkäufe bei Buchhändlern
3.4 En-bloc Aufkäufe von Gelehrtenbibliotheken
4 Schwierigkeiten des Bestandsaufbaus: Transportwege, Geldtransfer und Doublettenbildung
4.1 Transportsysteme und Bezahlungsweisen
4.2 Doubletten und defekte Exemplare
5 Zusammenfassung

VI. Ordnen und Verzeichnen der Büchersammlung
1 Anlage und Funktionen von Bibliothekskatalogen in der Frühen Neuzeit
2 Die Bücher im Bibliotheksraum
2.1 Systematik der Aufstellung der Bücher im Bibliotheksraum und Signatursystem
2.2 Ausstattung und Gestaltung des Bibliotheksraums
3 Die handschriftlichen Kataloge
3.1 Der Autorenkatalog
3.2 Der systematische Katalog
3.3 Der Folio- und Quart-Katalog
4 Zusammenfassung

VII. Nutzen der Büchersammlung
1 Die Bibliothek als Arbeitsinstrument
1.1 Trews Arbeitsprinzipien beim »Blackwellschen Kräuterbuch«
1.2 Trews botanische Forschungen am ›Helleborus‹
1.3 Katalog der frühen botanischen Drucke
1.4 Räsonierende Bibliografie
2 Trews Sorge um den Nachruhm
3 Der Nutzen der Bibliothek für Trews gelehrte Freunde
4 Zusammenfassung

VIII. Fazit

IX. Zusammenfassung

Anhang
1 Tabellarischer Lebenslauf Trews
2 Kategorien des systematischen Bibliothekskatalogs
3 Bücherlisten aus der Rathgebschen Auktion
Literaturverzeichnis
1 Primärquellen
2 Verwendete Trew-Briefe
3 Forschungsliteratur
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Index
1 Personenindex
2 Ortsindex
Danksagung

AutorIn (bitte auswählen): Engl, Elisabeth

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Hans Dickel, Elisabeth Engl, Ursula Rautenberg (Hrsg.) Frühneuzeitliche Naturforschung in Briefen, Büchern und Bildern Christoph Jacob Trew als Sammler und Gelehrter
Reihe: Bibliothek des Buchwesens
Band-Nr.: 29
ISBN: 978‑3‑7772‑2104-5
Naturkunden des 18. JahrhundertsDer Nürnberger Arzt und Botaniker Christoph Jacob Trew (1695–1769) war in der Gelehrtenrepublik des 18. Jahrhunderts weithin bekannt und vernetzt. Seine naturkundlichen Privatsammlungen gehören zu den bedeutendsten seiner Zeit. Den Kernbestand bilden die medizinisch-naturkundliche Bibliothek, botanische Zeichnungen, Aquarelle und Kupferstiche sowie eine umfangreiche Sammlung von historischen Gelehrtenbriefen; hinzu kommen u. a. Bibliothekskataloge und Besucherbücher des ›Museum Trewianum‹, Versteigerungskataloge, Pflanzenverkaufskataloge, illustrierte Flugblätter. Diese singulären Quellenbestände ermöglichen einen exemplarischen Einblick in die Dynamik des Sammelns, Forschens und Publizierens im Wissensraum zwischen Barock und Frühaufklärung. 16 reich bebilderte Beiträge aus Wissenschafts- und Botanikgeschichte, Buchwissenschaft und Kunstgeschichte, zeigen die Bedeutung der großenteils in der Universitätsbibliothek Erlangen erhaltenen Sammlungsbestände, die heute die Forschung unterschiedlicher Disziplinen bereichern.Hans Dickel ist seit 2002 Professor für Neuere Kunstgeschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Elisabeth Engl promovierte über die Bibliothek von Christoph Jacob Trew und ist seit 2020 Bibliotheksreferendarin an der HAB Wolfenbüttel.Ursula Rautenberg ist em. Professorin für Buchwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Subskriptionspreis für Bezieher der Reihe und für Vorbestellungen € 149,–, danach € 164,–

164,00 €*