Carl-Friedrich Bieritz



Die lateinische Poesie des Louis Petremol



Manierismus und Diodor-Rezeption im französischen Humanismus

lateinische Poesie Louis Petremol
  • 978-3-7772-2118-2
  • 9783777221182
  • https://doi.org/10.36191/9783777221182
  • Carl-Friedrich Bieritz
  • Manierismus und Diodor-Rezeption im französischen Humanismus
  • 25
  • VIII, 697
  • 2021
  • Leinen
  • 196,00
  • Anton Hiersemann Verlag
  • Louis Petremol, Diodor von Sizilien, Poggio Bracciolini, Flavio Biondo, Publius Vergilius Maro, Marcus Annaeus Lucanus, Silius Italicus, Humanismus, Versdichtung, Epos, Epik, Mittellatein, Neulatein, Ninus, Semiramis, Babylon, Niniveh, Assyrien, Kanon, Manierismus, Antikenrezeption, Rezeption griechischer Literatur, Geschlechterrolle (Motiv), Literarischer Stil, Individualstil, Dichtersprache, poetische Koine, Rhetorik, Kriegsdichtung, Gewalt (Motiv), neronische Ästhetik, Intertextualität, Hypotext, Versifikation, Frankreich;Latin literature, Medieval and modern, Epic poetry, Classical literature, Reception, Classical literature, Influence, Greek literature, Reception, Intertextuality, Versification, Women in literature, Violence in literature, War in literature, Literary style, Mannerism (literature), France


  • Nach wie vor finden sich in Bibliotheken zahlreiche Handschriften mit unbekannten lateinischen Texten, deren eigentümlicher Charakter einen Blick wert ist. So überliefert etwa ein Manuskript der Französischen Nationalbibliothek ein kürzeres Epos über Leben und Taten des Ninus und der Semiramis, zweier Herrscherfiguren des Altertums. Es stammt vermutlich von dem Franzosen Louis Petremol, der im 16. Jahrhundert Mitglied im Parlament zu Rouen gewesen ist.

    Die Dichtung Petremols, die hier erstmals ediert und durch Einleitung und Kommentar erschlossen wird, ist in verschiedener Hinsicht außergewöhnlich: Sie zeigt erstens die Vielfalt der nachantiken lateinischen Epik. Sie ist zweitens ein frühes Beispiel für die schöpferische Rezeption des griechischen Autors Diodor von Sizilien und für die Bedeutung der Übersetzungsleistung italienischer Humanisten wie Poggio Bracciolinis. Sie überrascht drittens durch ihre positive Darstellung der verfemten Semiramis, und dies – viertens – in einem außergewöhnlich kunstvollen Stil. Petremols Werk wirft  verschiedene Fragen auf: Wie wird griechische Literatur im lateinischen Westen rezipiert? Wie kommt es zu Abweichungen von traditionellen literarischen Geschlechterzuschreibungen? Und: Kann es einen lateinischen Manierismus geben?

    Carl-Friedrich Bieritz (* 1988) ist Mitarbeiter an der Abteilung für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit der Universität Göttingen.

    Subskriptionspreis für Bezieher der Reihe und für Vorbestellungen € 174,-, danach € 196.-

    Inhaltsverzeichnis

    Vorwort

    A. Einleitung

    I. Gegenstand der Edition

    II. Aufbau und Inhalt der Dichtung

    III. Handschrift und Schreiber

    IV. Datierung und Autor

    V. Diodors Bibliotheca historica und ihre Bedeutung für die Dichtung Petremols
    V.1 Die Diodor-Übersetzung Poggio Bracciolinis als Vorlage (Hypotext)
    V.2 Übereinstimmungen, Abweichungen und Erweiterungen
    V.3 Die Rezeption griechischer Literatur und die Figur der Semiramis

    VI. Literaturgeschichtliche Einordnung
    VI.1 Methodisches Vorgehen (Vergleichsgruppen)
    VI.2 Texttypologische Einordnung
    VI.2.1 Proömium
    VI.2.2 Epische Bauformen
    VI.2.3 Lucanischer Erzähler
    VI.3 Manierismus
    VI.4 Poetisch-rhetorische Techniken
    VI.4.1 Der gesuchte Ausdruck – zur Einführung
    VI.4.2 Metonymische Periphrasen
    VI.4.3 Metaleptische Synonymien und Scheinsynonymien
    VI.4.4 Wortstellung: Ambiguität und Inkonzinnität (»compositio« 1)
    VI.4.5 Versbau und rhetorische Figuren (»compositio« 2)
    VI.4.6 Motive und Exempla: Refunktionalisierung, Variation und Innovation
    VI.4.7 Verrätselnde Nachahmung 1: Gewaltästhetik
    VI.4.8 Verrätselnde Nachahmung 2: Prägnanz und Ambiguität
    VI.4.9 Alliterationen, etymologisierende Figuren, Pangrammatismen
    VI.4.10 Ellipse von »ut«
    VI.4.11 ›Falscher‹ Kasusgebrauch
    VI.4.12 »In« mit Akkusativ

    VII. Editionsprinzipien
    VII.1 Graphie
    VII.2 Groß- und Kleinschreibung
    VII.3 Interpunktion
    VII.4 Sonstiges

    B. Edition
    Nineidos liber primus
    Liber secundus de Semiramidos in Indiam bello

    C. Kommentar
    I. Kommentar zum Nineidos liber primus
    II. Kommentar zum Liber secundus de Semiramidos in Indiam bello

    D. Literaturverzeichnis
    I. Abkürzungen von Autoren und Werken
    II. Wörterbücher
    III. Ausgaben, Kommentare, Übersetzungen
    IV. Nachschlagewerke und Grammatiken
    V. Monographien, Aufsätze, Lexikonartikel

    E. Abbildungen
    Abbildung 1: BnF latin 16245 fol. 1r
    Abbildung 2: BnF latin 16245 fol. 53r

    Verzeichnis der Eigennamen

    Stellenverzeichnis

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