Christoph Mauntel



Die Erdteile in der Weltordnung des Mittelalters



Asien – Europa – Afrika

Mauntel Erdteile
  • 978-3-7772-2311-7
  • 9783777223117
  • Christoph Mauntel
  • Asien – Europa – Afrika
  • 71
  • 792
  • 2023
  • Leinen
  • 245x165 mm
  • 92 farbige Abbildungen
  • 196,00
  • Anton Hiersemann Verlag
  • Mittelalterliche Geschichte, Historische Kartographie, Historische Geographie, Kontinente, Afrika, Asien, Europa, Wissensgeschichte, Heilsgeschichte, Exegetik, Jerusalem, Paradies, Noah, Grenzen, Mittelmeer, Don, Nil, Augustinus, Isidor von Sevilla, TO-Diagramm, TO-Karte, Kreuzzüge


  • Asien, Europa, Afrika – die typische Reihenfolge der drei im Mittelalter bekannten Kontinente – ist eine Hierarchie, in der Europa keineswegs an erster Stelle kam. Schon dies zeigt, dass die Dreierordnung der Kontinente kein abstraktes geographisches Fachwissen war. Anhand des Erdteilkonzepts wurden Kriege und Expansionsbewegungen erläutert, Herrscher gelobt und Feinde dämonisiert.  
    Das Buch nimmt die Geschichte des Erdteilkonzepts im Mittelalter vom 3. bis zum 16. Jahrhundert in den Blick. Dabei werden die antiken Ursprünge und die Adaption durch christliche Autoren ebenso untersucht wie die sich wandelnden Kontexte sowie die Darstellung der Erdteile in mittelalterlichen Karten und Diagrammen.

    Christoph Mauntel lehrt und forscht zur mittelalterlichen Geschichte. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen geographische Vorstellungen und Kartographie, die Geschichte Westeuropas im Mittelalter, Gewalt- und Protestkulturen sowie die politische Ideengeschichte.

    Subskriptionspreis für Bezieher der Reihe und für Vorbestellungen € 178,–, danach € 196,–

    Inhalt

    I. Einleitung

    II. Die Erdteile als Wissensgeschichte – Methodische Zugänge
    1. Weltordnungen als sozial geschaffene Wirklichkeit
    2. Wissen als soziokulturelle Kategorie
    3. Grundlagen und Leitfragen der Wissensgeschichte
    4. Begriffe, Konzepte und Diskurse

    III. Antike Wurzeln
    1. Geographische Diskurse im antiken Griechenland (8. Jhd. – 146 v. u. Z .)
    1.1 Weltordnungen und geographische Vorstellungen
    1.2 Die Erdteile: Namen, Anzahl, Größe und Grenzen
    2. Geographische Diskurse im antiken Rom (146 v. u. Z . – 200 u. Z .)
    2.1 Die Erdteile: Namen, Anzahl, Reihenfolge und Ausrichtung
    2.2 Die Pluralität der Sichtweisen und das Weiterleben griechischer Traditionen
    3. Geographisches Wissen in der Bibel und der jüdischen Exegese
    Zwischenfazit: Vielfalt und Kanonisierung

    IV. Die Erdteile in der christlichen Weltordnung
    1. Die Formierung der christlichen Weltordnung (200 – 500)
    1.1 Das Paradies
    1.2 Die Hervorhebung des Ostens
    1.3 Die Zentrierung auf Jerusalem
    2. Die Trias der Erdteile in christlichen Deutungen
    2.1 Der Vorrang Asiens
    2.2 Die drei Söhne Noahs …
    2.3 … und andere biblische Triaden
    Zwischenfazit: Die triadische Verfasstheit des christlichen orbis

    V. Gesichertes Wissen über die Erdteile
    1. Anzahl
    Exkurs: Ein vierter Erdteil jenseits der Oikumene?
    2. Größenverhältnisse
    3. Grenzfragen
    3.1 Frühmittelalterliche Wegmarken: Orosius und Isidor
    3.2 Gewissheiten und Unsicherheiten
    4. Reihung
    5. Namen und Bedeutung
    5.1 Africa/Libya
    5.2 Asia
    5.3 Europa
    Zwischenfazit: Konstanz und Autorität – trotz Abweichungen

    VI. Schematisierung: Das TO-Diagramm
    1. Genese
    1.1 Fragen des Ursprungs:
    Antike Vorläufer oder mittelalterliche Schöpfung ?
    1.2 ad fontes: Die Genese des TO -Schemas
    zwischen Augustinus und Isidor
    2. Verbreitung und Nutzung: Ein chronologischer Überblick
    3. Bedeutung: Das TO-Diagramm als christliches Symbol
    3.1 Die Ausrichtung nach Osten
    3.2 Das T als tau-Kreuz
    3.3 Die Erdteile als Siedlungsgebiete der Söhne Noahs
    4. Norm und Variation
    4.1 Die basale Grundform eines TO -Diagramms
    4.2 Die Formenvielfalt der TO -Diagramme
    4.3 Drehungen und Spiegelungen
    Zwischenfazit: Präsenz und Variabilität

    VII. Konjunkturen: Gebrauchszeiträume und -kontexte des Erdteilkonzepts im chronologischen Blick
    1. Die ferne Vergangenheit:
    Die Erdteile als Herrschafts- und Eroberungsräume
    2. Die Christianisierung und kirchliche Erfassung der Welt
    3. Europa als Resonanzraum für Heilige und Herrscher
    (8.–12. Jhd.)
    4. Gefahr aus Afrika: Die Expansion des Islam
    seit dem 8. Jahrhundert
    5. Der global Turn im Gefolge der Kreuzzüge
    6. Die Mongolen und die Herrschaft über Asien
    7. Bloß ein Winkel der Welt:
    Europa und der Fall Konstantinopels 1453
    Zwischenfazit: Herrschaft und Religion – Die Erdteile
    als Geschichtsräume

    VIII. D ie Erdteile als Assoziationsräume
    1. Afrika
    2. Asien
    3. Europa
    Exkurs: Die Erdteile im Bild – Die Secrets de l’histoire naturelle
    Zwischenfazit: Topik und Dynamik

    IX. Epilog: America

    X. Fazit

    Summary
    Anhang: Abbildungen
    Abkürzungsverzeichnis
    Quellen- und Literaturverzeichnis
    Ungedruckte Quellen
    Gedruckte Quellen
    Internetquellen
    Literatur
    Register der Orts-, Regionen-, Personen- und Gruppennamen

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