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Barbara Potthast (Hrsg.)

Christian Friedrich Daniel Schubart und die Französische Revolution

Titelinformation "Christian Friedrich Daniel Schubart und die Französische Revolution"

"Insgesamt ist dieser erste Band der Schriften der Schubart-Gesellschaft ein verheißungsvoller Beginn, der eine kontinuierliche Weiterbeschäftigung mit dem schwäbischen Aufklärer verheißt. Wenn auf diesem wissenschaftlichen Niveau weiter gearbeitet wird und kontinuierlich neue Bände erscheinen, gewinnt die Aufklärungsforschung immens."
Aus IFB 22-2: Uwe Hentschel

Der Schriftsteller und Journalist Christian Friedrich Daniel Schubart (1739–1791) begrüßt die Französische Revolution begeistert als eine gegen den Despotismus gerichtete Bewegung, schwankt jedoch in der Beurteilung der Gewalt gegen die Aristokratie. Er selbst ist berühmtes Opfer der Willkürjustiz des württembergischen Herzogs Carl Eugen und nimmt durch seine Schreibsituation eine besondere Stellung unter den deutschen Schriftstellern der Revolutionszeit ein: 1789 ist Schubart nach langjähriger Haft erst zwei Jahre zurück in Freiheit. Immer wieder deutet er in seinen Texten an, dass seine Zeitschrift, die Vaterlandschronik (ab 1790 Chronik), unter der Aufsicht der Zensoren steht, und dennoch findet er Wege, das Ancien Régime scharf zu kritisieren.
Die Beiträge des vorliegenden Sammelbands entspringen der ersten Tagung der 2019 gegründeten Schubart-Gesellschaft (www.schubart-gesellschaft.de). Sie vermitteln aus unterschiedlichen disziplinären und methodischen Perspektiven ein detailreiches Bild von Schubarts Auseinandersetzung mit der Französischen Revolution.


Barbara Potthast ist Professorin für Neuere deutsche Literatur an der Universität Stuttgart. Die südwestdeutsche Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts ist einer ihrer Forschungsschwerpunkte.

Inhalt

Einleitung

Der Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 als Medienereignis. Zur Berichterstattung politischer Zeitungen des deutschen Südwestens
Sabine Holtz

Imaginationen der Revolution. Zur Sprachbildlichkeit in Schubarts Vaterlandschronik 1789
Benjamin Specht

Erzählen vor und nach der Revolution. Schubarts Kultur- und Sozialgeschichte in Anekdoten, Fabeln und moralischen Geschichten
Dirk Niefanger

Wie über eine Revolution berichten? Schubart und Posselt als Journalisten und Historiker
Gerhard Sauder

Schubarts Leben und Gesinnungen als Gefangenenliteratur. Existentielle Bedrohung und Haftautobiographik
Andreas Bässler

Menschenquäler oder Völkervater? Zu Schubarts Fürstenbild
Barbara Potthast

Schubarts Klavierlied Die Fürstengruft in Abschriften und der Bearbeitung Johann Evangelist Brandls
Joachim Kremer

»O Freiheit, Freiheit«. Über zwei politische Gedichte Schubarts und Klopstocks aus dem Jahr 1789. Nebst allgemeinen Anmerkungen über eine umstrittene Gattung
Franz Schwarzbauer

Revolutionäre Damen in Paris und Stuttgart – und Schubart. Ein Essay
Ulrich Gaier

Namensregister

Außerdem in dieser Reihe erschienen:

Nicole Bickhoff, Wolfgang Mährle, Barbara Potthast (Hrsg.) Die Geburt des modernen Journalismus: Christian Friedrich Daniel Schubart und Wilhelm Ludwig Wekhrlin Reihe: Schriften der Schubart-Gesellschaft
Band-Nr.: 2
ISBN: 978-3-7772-2419-0
Die südwestdeutschen Journalisten Christian Friedrich Daniel Schubart und Wilhelm Ludwig Wekhrlin trotzten im 18. Jahrhundert Schreib- und Berufsverboten, Festnahmen und Folter, um unbeirrt für ihre aufklärerischen Ideale von Freiheit und Öffentlichkeit zu kämpfen. Sie gingen weit über ihre Zeit hinaus, indem sie radikal moderne Schreibprogramme entwickelten, Vorläufer des kritischen, anwaltschaftlichen und investigativen Journalismus. Doch trotz ihres bedeutenden Beitrags sind sie in der Geschichte des Journalismus und in der Aufklärungsforschung weitgehend in Vergessenheit geraten. Dieser Sammelband erinnert an ihren wichtigen Einfluss und stellt ihre Rolle als Wegbereiter des modernen Journalismus heraus.Nicole Bickhoff ist Vorsitzende des Württembergischen Geschichts- und Altertumsvereins. Sie leitete von 2006 bis 2021 die Abteilung Hauptstaatsarchiv Stuttgart des Landesarchivs Baden-Württemberg. Wolfgang Mährle ist Stellvertretender Vorsitzender des Württembergischen Geschichts- und Altertumsvereins und Leiter des Arbeitskreises für Landes- und Ortsgeschichte im Verband der württembergischen Geschichts- und Altertumsvereine. Er ist als Referatsleiter beim Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart tätig. Barbara Potthast unterrichtet Neuere deutsche Literatur an der Universität Stuttgart. Sie ist Stellvertretende Vorsitzende der Schubart-Gesellschaft.

50,00 €*