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Thomas Magister

Byzantinische Fürstenspiegel

Titelinformation "Byzantinische Fürstenspiegel"

Die literarische Gattung der Fürstenspiegel wurde in der klassischen Antike von Isokrates geschaffen und fand in der Folgezeit immer wieder neue Vertreter. Das Genus der Fürstenspiegel im lateinischen Abendland ist längst bekannter Gegenstand der Forschung, für Byzanz ist das weit weniger der Fall. Daher wurden in dem vorliegenden Band die Fürstenspiegel des Diakons Agapetos (6. Jh.), des Erzbischofs Theophylakt von Ochrid (11./12. Jh.) und des Thomas Magister (13./14. Jh.) übertragen; hinzu kommt die Übersetzung des Untertanenspiegels des Thomas Magister (mit Ausnahme der Ekthesis des Agapetos sind alle Schriften zum ersten Mal in eine moderne Sprache übertragen worden).Den Übersetzungen vorangestellt ist eine Einführung in das Wesen der Fürstenspiegelliteratur in der Antike, im lateinischen sowie im russischen und böhmischen Mittelalter. Ebenso ist erstmals ein Überblick über alle erhaltenen Fürstenspiegel aus der byzantinischen Zeit (4. - 15. Jh.) gegeben.In den übersetzten Schriften wird man alle Aussagen wiederfinden, die zum Klischee der Fürstenspiegel gehören. Daneben aber trifft man auch auf bemerkenswerte eigenständige Gedanken, so etwa die ungemein modern anmutenden Ausführungen des Thomas Mag. über Krieg und Frieden oder die eindringliche Schilderung der Tyrannenherrschaft bei Theophylakt. In Thomas Magisters Untertanenspiegel beeindrucken die Ausführungen über Bildung, Erziehung und Wissenschaft -als Pflichten der Untertanen! Somit stehen die byzantinischen Fürstenspiegel nicht nur in der Tradition, sondern bergen durchaus den Reiz des Neuen.Interessengruppen: Byzantinisten, Slawisten, Historiker, Politikwissenschaftler (politische Ideengeschichte)