Stephan Selzer



Blau: Ökonomie einer Farbe im spätmittelalterlichen Reich



Blau: Ökonomie einer Farbe im spätmittelalterlichen Reich
  • 978-3-7772-1029-2
  • 9783777210292
  • Stephan Selzer
  • 57
  • VIII, 543
  • 2010
  • 19.11.2010
  • 2,4 x 1,7 cm
  • 178,00
  • Anton Hiersemann Verlag
  • Thüringer Waid; Waidblau; Waidpflanze; Blau


  • Die mittelalterliche Farbwelt war weder statisch noch war sie symbolisch vorbestimmt. Am deutlichsten zeigen sich innerhalb der Farbpalette Dynamiken am Beispiel von Blau. Im Frühmittelalter noch eine seltene Wahl für Kleidungsstoffe, setzte im 12. und 13. Jahrhundert ein atemberaubender Aufstieg der Verwendung von Blau ein, durch den diese Farbe zur bis heute beliebtesten in Europa wurde.

    Um die ökonomischen Veränderungen zu verstehen, die mit dieser Entwicklung einhergingen, werden vom Autor zunächst die Konsumenten des blauen Tuchs betrachtet. Denn zweifellos ist es die Kleidung, durch die sich die meisten und die fundamentale Daten für eine Geschichte der Farbe gewinnen lassen. Spätmittelalterliche Verbraucher lebten auf dem Lande, in Städten und bei Hofe. Ihre Wünsche nach farbiger Kleidung ließen sich unter den damaligen Produktionsbedingungen nur erfüllen, wenn natürliche Farbstoffe verfügbar waren. Daher werden Produktion und Distribution des wichtigsten Blaufarbstoffes des Mittelalters, der aus der Waidpflanze gewonnen wurde, eingehend analysiert. Das thüringische Produktionszentrum lieferte dabei ein mitteldeutsches Produkt für einen europäischen Markt: Käufer der Handelsmarke Thüringer Waid lassen sich von Lübeck bis Nördlingen und von Antwerpen bis Breslau nachweisen.

    Mit dieser weit ausholenden, disziplinübergreifenden Untersuchung über die Farbe Blau im Mittelalter leistet der Autor, Professor für Mittellateinische Geschichte an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg, einen grundlegenden Beitrag zur Historischen Kulturwissen-schaft. Seine hier vorgelegte umfassende Geschichte der Farbe Blau im Spätmittelalter ist weit mehr als eine Material- oder Stoffgeschichte. Angesichts der dichten Komplexität des Phänomens Farbe konnte sie nur unter intensiver Einbeziehung der Kunst- und Literaturgeschichte, der Politik-, Religions-, Sozial-, Geschlechter-, Alltags- und nicht zuletzt der Wirtschaftsgeschichte verfasst werden. Darüber hinaus spielen Aspekte der Stadtgeschichts-, Residenzen- und Konsumforschung eine wesentliche Rolle.

    Der Untersuchungszeitraum dieses mit zahlreichen Tabellen, zwei Karten, einer englischsprachigen Zusammenfassung und ausführlichen Registern ausgestatteten Werkes erstreckt sich über zwei Jahrhunderte von etwa 1320 bis 1520.

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