Tino Licht



Halbunziale



Schriftkultur im Zeitalter der ersten lateinischen Minuskel (III.–IX. Jahrhundert)

Halbunziale - Schriftkultur im Zeitalter der ersten lateinischen Minuskel
  • 978-3-7772-1806-9
  • 9783777218069
  • Tino Licht
  • Schriftkultur im Zeitalter der ersten lateinischen Minuskel (III.–IX. Jahrhundert)
  • 20
  • X, 560 Seiten. Mit ca. 150 teils farbigen Abbildungen
  • 2018
  • 19.06.2018
  • Leinen
  • 216,00
  • Anton Hiersemann Verlag


  • Die Halbunziale ist die erste lateinische Minuskelschrift, die bei der Herstellung des handgeschriebenen Buches Verwendung gefunden hat. Ihre Geschichte begleitet jene Epoche des III. – IX. Jahrhunderts, die wir als Übergangs- und Umbruchszeit zwischen Antike und Mittelalter wahrnehmen. Es existieren zwei getrennte Ausführungen der Halbunziale, eine ältere östliche und spärlich dokumentierte, eine jüngere westliche und gut sichtbare. Die Studie widmet sich der Schriftgeschichte beider Formen, wobei der Schwerpunkt auf der besser dokumentierten westlichen Form liegt. Sie ist als Referenzwerk zur Halbunziale konzipiert. Über das rein Paläographische hinaus ist angestrebt, anhand der Entwicklung und Tradition einer maßgebenden Schrift Literatur-, Überlieferungs- und Kulturgeschichte zu illustrieren.
    Der Band wendet sich also nicht nur an Paläographen und Philologen, sondern an alle an der Kultur der Übergangszeit Interessierten.

    Tino Licht ist Mittellatein-Philologe und Leiter der Abteilung für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit an der Universität Heidelberg.

    Subskiptionspreis für Bezieher der Reihe und für Vorbestellungen € 196,-, danach € 216,-

    Inhalt

    Vorwort
    Abkürzungen, Siglen, Zeichen
    1. Einleitung
    Forschungsstand

    2. Voraussetzungen
    2.1. Schriftwesen im Übergang von der Antike zum Mittelalter. Überblick
    Papyrus und Pergament
    Rolle und Codex
    Majuskel und Minuskel
    Die historischen Schriftnamen
    Scriptura continua und Per cola et commata
    Klassizismus
    Subskriptionen
    Nomina sacra
    Serielle Buchproduktion
    Regionalisierung
    2.2. Terminologie
    Unziale/Halbunziale
    Insulare Halbunziale
    / Insulare Majuskel?
    Litterae Affricanae?
    Viertelunziale?
    Terminologische Probleme

    3. Ältere (östliche) Halbunziale
    3.1. Die ≪Livius-Epitome≫ 
    Der Grabstein der Beccut
    Ein Liviusfragment im geraden Typ
    3.2. Rechtshandschriften
    Das ≪Fragmentum de societate≫
    3.3. Schulhandschriften
    3.4. Jüngere Schriftentwicklungen
    Ein juristisches Pergamentfragment im jüngeren Stil
    Der älteste liturgische Papyrus in lateinischer Sprache?
    Ein Senecapalimpsest
    3.5. Der ≪Codex Florentinus≫
    Epilog

    4. Jüngere Halbunziale
    4.1. Die frühesten Zeugnisse: afrikanische Skriptorien
    Der ≪Hilarius Basilicanus≫
    Die afrikanische Literaturlandschaft (saec.V/VI)
    Vollrunder Typ in Afrika oder Norditalien?
    Der früheste Entwicklungsstand: Die ≪Papyri Barcinonenses≫
    Weitere Handschriften des V. und VI. Jahrhunderts mit afrikanischen Symptomen
    4.2. Der Miniatur-a-Stil (Italien, saec.V ex. – VI med.)
    Die St. Galler Evangelienfragmente
    Zwei Veroneser Fragmente
    Augustinusfragmente
    Ein Mailänder Kanzleiskriptorium des ausgehenden V. Jahrhunderts?
    Exkurs: Das Naborepitaphium im Codex Sessorianus 55
    Das Skriptorium von Verona. Eine Einzelaufnahme (saec.VI1)
    Der ≪Ursicinus-Codex≫
    Der ≪Wiener Hilarius≫ (saec.VI med.)
    Epilog: Die ≪Aratoroffsets≫
    4.3. Der präzise Stil (Italien, saec.VI)
    Zur Einführung: Schlaglichter der Kirchengeschichte des V. und VI. Jahrhunderts
    Palaographie des präzisen Stils
    Castellum Lucullanum
    Geschichte der Mönchssiedlung
    Die Schlüsselfunktion des Donatus
    Ein unerkannter Codex aus Castellum Lucullanum
    Der Augustinuspandekt
    Castellum Lucullanum als Überlieferungszentrum
    Profil der Schreibschule
    Ravenna
    Das Referenzobjekt: Der ≪ravennatische Ambrosius≫
    Das ≪ravennatische g≫
    Ravennatische Zuweisungen
    Der späte präzise Stil. Die Dreikapitelgruppe
    Epilog
    4.4. Rom in der Zeit Gregors des Grosen
    Jahrhunderte im Bann Gregors des Grosen
    4.5. Der knotige Stil in Südfrankreich (saec.VI²–VIII¹)
    Ein Vorläufer: die ≪Collectio Corbeiensis≫
    Florus von Lyon
    Hauterive bei Castres?
    Gap
    Bobbio
    Das ≪Missale Bobiense≫
    Epilog
    4.6. Halbunziale in England
    Die Ausnahmestellung von Cambrai 470
    Das einzige sicher englische Produkt
    4.7. Spanien und Septimanien bis zur arabischen Eroberung
    Pirmins Pastoralbuchlein?
    4.8. Nachzügler in Italien (saec.VII/VIII)
    4.9. Französische Typen ab ca. 700
    Eine fruhe nordfranzösische Handschrift der Vitas patrum?
    Der gestreckte Stil
    Referenzobjekte
    Sens
    Prolog: Unziale im GTX-Typ
    Luxeuil
    Moutiers-Saint-Jean-de-Reome
    Corbie und Chelles. Die Gründungen der Witwe Balthild
    Nordostfrankische Unzialhandschriften
    Chelles
    Ausklang der Halbunziale in Corbie
    Epilog: Die alteste karolingische Minuskel
    4.10. Ausblick: Auszeichnungsschrift und epigonale Formen

    5. Zusammenfassung

    6. Bibliographie
    6.1. Ausgaben
    6.2. Literatur

    7. Katalog
    7.1. Altere (östliche) Halbunziale
    7.2. (Jüngere) Halbunziale

    8. Tafeln
    Verzeichnis der Handschriften und Archivalien
    Namenregister
    Initia carminum

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